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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

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am 04.05.2024



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Zum Jubiläum erschien die Festschrift "Hören, Fühlen, Lieben", die auch online abgerufen werden kann (c) DMR

Pasticcio

Ein Volk von 15 Millionen Musikern

Gerade erst im April veröffentlichte das Deutsche Musikinformationszentrum (miz) im Auftrag des Deutschen Musikrates eine Studie mit dem wenig spektakulären Titel „Professionelles Musizieren in Deutschland“. Dafür bot aber der Untertitel „Musik – (k)eine brotlose Kunst“ reichlich Zünd- und Gesprächsstoff. Tatsächlich brachte die Studie zu Tage, dass die Mehrheit der Berufsmusiker in Deutschland nicht ausschließlich von ihrem Job leben kann. Lediglich 30 Prozent sind es. Der Rest muss sich das Geld über Zweitjobs und Nebentätigkeiten verdienen. Auch Martin Maria Krüger, seines Zeichens Präsident des Deutschen Musikrates, zeigte sich von diesen Zahlen beeindruckt. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass freiberufliche Musiker finanziell vergleichsweise schlecht dastehen, auch wenn man neben der Musik weitere Einkommensquellen berücksichtigt.“ Kein Wunder, dass Krüger und seine rund 80 Mitarbeiter da noch eine Menge zu tun haben, um die Existenzbedingungen gerade von freien Musikern zu verbessern.
Aber auch genau dafür ist der Deutsche Musikrat eben da. Als Dachverband kümmert er sich auf jedem erdenklichen Gebiet schließlich um den lebendigen Musikstandort Deutschland. Über 100 Organisationen und insgesamt 15 Millionen Musiker vertritt der in Bonn und Berlin ansässige Deutsche Musikrat – und ist damit in dieser Form der weltweit aktivste und größte. Und zum riesigen Aufgabenpool gehören nicht nur die Förderung von Profis und Amateuren, die Ausrichtung von Wettbewerben sowie die Unterstützung auch von Jugendorchestern in Klassik und Jazz. In Koordination mit den 16 Landesmusikräten sowie der Politik setzt man sich eben auch für gerechte Arbeitsbedingungen und Einkommensstrukturen ein.
Seit der Gründung im Jahr 1953 hat der Deutsche Musikrat natürlich viel bewegt. Und wenngleich der Aufgabenberg trotzdem nicht viel kleiner wird, gönnt man sich jetzt einmal eine kleine Feierstunde zum Luftholen. Denn 2023 steht nicht nur im Zeichen des 70. Geburtstages des Deutsches Musikrates. Hinzu kommen noch sechs Projekte des Musikrates, die ebenfalls ein Jubiläum begehen. Dazu gehören „60 Jahre Jugend musiziert“ und „40 Jahre Deutscher Chorwettbewerb“. Das Bundesjazzorchester wird 35 Jahre jung und das MIZ ein Vierteljahrhundert alt. Und seit 20 Jahren gibt es den „European Workshop for Contemporary Music“ sowie die gemeinnützige Projektgesellschaft des Deutschen Musikrates. Wie all diese Geburtstagskinder sich 2023 präsentieren werden, kann man auf der Internetseite des Musikrates nachblättern. Und wer beim Festkonzert in der Berliner Philharmonie am 19. Oktober dabei sein will, der schreibt einfach eine eMail an festkonzert@musikrat.de.

Reinhard Lemelle



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