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„Die Engelstimmen verwandelten sich in Dämonenstimmen mit gräßlicher Musik; sie sagten ihm, er sei ein Sünder, und sie wollen ihn in die Hölle werfen ...“. Glaubt man Clara Schumanns Tagebuchnotiz von 1856, war es um den (verwirrten) Zustand ihres Mannes Roberts nicht gut bestellt. Immerhin konnte er in dieser Extremsituation noch seine „Geistervariationen“ schreiben. Die Musik und ihre dämonischen, unheimlichen Wurzeln – das war 2021 auch das Thema eines Symposiums, das an der Berliner Humboldt-Universität veranstaltet wurde. Der Großteil der Vorträge liegt jetzt gebündelt vor. Und auch wenn dabei der Schwerpunkt auf der „dunklen“ Seite der romantischen Musik liegt, etwa anhand Marschners „Vampyr“-Oper, Schuberts Klavierlied „Der Geistertanz“ sowie des Blicks auf „Angstszenarien“ auf der französischen und italienischen Opernbühne, so haben die Autoren natürlich auch musikalische Schaudergeschichten in der Barockoper ausgemacht. Und selbstverständlich kommt auch die Würdigung der Musik in Horrorfilmen und Computerspielen nicht zu kurz. Eines der Highlights ist dabei die spannende Analyse der „tönenden Architekturen des Unheimlichen“ in Roman Polańskis Psychohorror-„Apartment“-Trilogie. Da bekommt man allein schon beim Lesen eine leichte Gänsehaut.
Guido Fischer, 04.11.2023, RONDO Ausgabe 5 / 2023
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