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Finnland ist zu beneiden. Unerschöpflich scheint das Reservoir an Spitzendirigenten zu sein. Esa-Pekka Salonen, Susanna Mälkki, Jukka-Pekka Saraste – die Liste lässt sich endlos fortsetzen. Alleine neben diesen drei prominenten Namen verblasst der von Paavo Berglund dann doch etwas. In Finnland war er zwar bis zu seinem Tod 2012 eine Instanz. Seine große Zeit und Popularität im Rest von Europa lag da hingegen schon etwas weiter zurück. An Berglunds beachtliches Wirken auch auf Tonträger erinnert jetzt eine Box, die seine kompletten Aufnahmen für EMI und Finlandia bündelt. Im Mittelpunkt steht der Sinfoniker Jean Sibelius, mit dem er intensiv zusammengearbeitet hat. Drei komplette Zyklen hat Berglund innerhalb eines halben Jahrhunderts aufgenommen – mit dem Helsinki Philharmonic Orchestra, dem Bournemouth Symphony Orchestra sowie zum Schluss mit dem Chamber Orchestra of Europe. Und allen ist eine wohltuend anti-gefühlige und auf Durchhörbarkeit setzende Gangart gemein. Dass Berglund wie nahezu alle finnischen Dirigentenkollegen so gar kein Schaumschläger war, sondern bisweilen nüchtern und mit reichlich Non-Vibrato zur Sache ging, dokumentieren besonders die Sinfonien von Schostakowitsch und Carl Nielsen. Und auch die Konzertaufnahmen mit u.a. Ida Haendel (Violinkonzert von Walton), Menuhin & Tortelier (Brahms’ Doppelkonzert) sowie John Ogdon (Klavierkonzert von Glasunow) sind mehr als gelungene Visitenkarten von Berglunds Musik- und Musizierverständnis.
Guido Fischer, 02.03.2024, RONDO Ausgabe 1 / 2024
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