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Gefeierte Gäste aus Wien: Das Simply Quartett (c) Christina Ferri
Das nennt man wohl Bilderbuch-Idylle! Sattgrüne Wiesen, glasklare Bergseen, Allgäuer Alpenpanorama – all das hat Oberstdorf als südlichste Gemeinde Deutschlands zu bieten. Dementsprechend beliebt ist dieses Naturschauspiel das ganze Jahr auch bei Wanderern, Bergsteigern oder Bikern. Doch seit 1993 bekommen im Sommer auch die klangvollsten Kuhglocken Konkurrenz. Seitdem lockt nämlich der Oberstdorfer Musiksommer die Kulturhungrigen aus Nah und Fern an. Wobei man sogar den 2038 Meter hohen Fellhorn per Bergbahn erklimmen kann, um oben bei herrlichem Panorama überirdisch schöner Kammermusik zu lauschen. So auch in diesem Jahr, wenn das Deutsche Streichtrio Werke von Bach und Beethoven in heiliger Ruhe anstimmt.
Dass die Bergluft aber überhaupt Körper, Geist und der Stimme guttut, unterstreicht erneut die Jodlergruppe Oberstdorf. Wie in den letzten Jahren schon eröffnet sie ein Festival, dessen vielfältiges und abwechslungsreiches Programm Orchester- und Kammermusikkonzerte, Liederabende und Meisterkurse umfasst. Traditionell sind namhafteste Musiker genauso zu erleben wie hochkarätige Talente. Bariton Christian Gerhaher lädt zusammen mit seinem pianistischen Alter Ego Gerold Huber zum Schumann-Abend ein. Das gefeierte Wiener Simply Quartett schlägt den Bogen von Dvořák bis Bartók. Und das Festivalfinale verwandelt der tollkühne Blockflötist Stefan Temmingh mit dem Ensemble Nuovo Aspetto in eine jazzige Barocksause. Darüber hinaus verblüffen das Fagottensemble Fagotti Parlandi sowie die finnische A-Cappella-Formation Rajaton. Das Goldmund Quartett hat für sein Debüt in Oberstdorf die fulminanten Klavierquintette von Brahms und Schostakowitsch ausgewählt und sich die Pianistin Mona Asuka eingeladen. Zwischendurch kann man den Stars von morgen über die Schulter schauen bzw. ihnen in den frei zugänglichen Meisterkursen dabei zuhören, wie vollendet sie doch bereits etwa am Klavier, an der Violine und mit ihrer eigenen Stimme sind.
25. Juli bis 9. August
www.oberstdorfer-musiksommer.de
Tickets: +49 8322 959 20 05
Reinhard Lemelle, 23.03.2024, RONDO Ausgabe 2 / 2024
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Das Klavierquartett c-Moll des 19-jährigen Strauss war ein Geniestreich, der sofort als solcher erkannt wurde. Komponiert 1883/84, zwischen der ersten Sinfonie und der „Burleske“ für Klavier und Orchester, gilt es als Höhepunkt der Auseinandersetzung mit Brahms und den Formen der klassisch-romantischen Instrumentalmusik.
Aus einer viel späteren Schaffensphase, nämlich den letzten Kriegsmonaten 1945, stammen die „Metamorphosen für 23 Solostreicher“. Zu jener Zeit arbeitete […] mehr