Chandos Chaconne/Koch CHAN 0644
(67 Min., 4/1998) 1 CD
Mit dieser CD beginnt ein gewaltiges Unternehmen: eine Gesamtaufnahme von Händels Cembalowerk. Wer sich auf die Spuren dieses Repertoires macht, muss wissen, dass Händel einer der bedeutendsten Virtuosen auf diesem Instrument war - was nicht nur technisches Können, sondern auch Fähigkeit zur Improvisation einschließt. Von diesem Talent kann man sich noch anhand der gewaltigen Chaconne G-Dur ein Bild machen, die hier als „Suite Nr. 2“ zu hören ist. Warum jedoch bei einer solch enzyklopädischen Veröffentlichung die Stücke nicht mit den offiziellen Händel-Werkverzeichnisnummern (HWV) versehen wurden, ist mir ein Rätsel.
Das Manko wird jedoch durch Sophie Yates’ Spiel mehr als ausgeglichen: Weich, federnd, mit leicht dahingeworfenen Verzierungen, dabei frei atmend und völlig unverkrampft kommen die eingängigen Suitensätze daher, die eine völlig andere Kunstauffassung offenbaren als etwa die vergleichbaren Werke Bachs. Händel lag nichts an komplizierten kontrapunktischen Verschränkungen oder an einmaligen Konstruktionen; wenn er sich an das Cembalo setzte, sorgte er für intelligente Unterhaltung, für raffinierte Ausschmückung von bereits Dagewesenem.
Sophie Yates gelingt es, diese „leichte Muse“ auf höchst virtuose Weise ernst zu nehmen - und damit einen ähnlichen hypnotischen Effekt zu erzielen, mit dem bereits Händel seine Zuhörer verblüfft haben soll. Diese Gesamteinspielung verspricht ein besonderes diskografisches Ereignis zu werden.
Oliver Buslau, 30.06.1999
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