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N° 1354
20.04. - 01.05.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Josquin Desprez, Marchetto Cara, Francesco Spinacino, Jacob Obrecht u.a.

Das musikalische Geheimnis des Leonardo da Vinci

Doulce Mémoire, Denis Raisin Dadre

Alpha/Note 1 ALP465
(78 Min., 9/2018) CD + Buch

Leonardo da Vinci gilt als eines der größten Universalgenies der Menschheitsgeschichte. Immerhin war er nicht nur Maler, sondern auch Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur und Naturphilosoph. Auch für die Musik hatte Leonardo ein geniales Händchen, wie wir vom großen Chronisten Vasari wissen: „Leonardo sang göttlich und begleitete sich auf diesem Instrument“. Vasari meinte damit das in der Renaissance beliebte Streichinstrument Lira da Braccio. Und diese fast ausgestorbene Streichlyra spielt nun auch bei der reizvoll angelegten Leonardo-Hommage eine gewichtige Rolle, mit der der französische Alte Musik-Connaisseur Denis Raisin Dadre Musik und Kunst mal etwas anders miteinander verzahnt hat. Denn statt einfach Kompositionen aus der Leonardo-Epoche zu einem Jubiläumsalbum des vor genau 500 Jahren Verstorbenen zu kompilieren, hat Dadre zu zehn Gemälden jeweils ein oder mehrere Vokalstücke aus der Renaissance ausgewählt, um so dem Geist oder der Atmosphäre jedes einzelnen Meisterwerks vielleicht noch näher zu kommen. Im buchartig aufgemachten Booklet finden sich so unter anderem die Reproduktionen der entsprechenden Bilderwelten wie „Die Taufe Christi“, „Die Felsengrottenmadonna“ und selbstverständlich der „Mona Lisa“, in die sich dank des wundervoll ausbalancierten Gesangs von Dadres Ensemble Doulce Mémoire eintauchen lässt. Vorrangig sind Kompositionen franko-flämischer Provenienz wie Josquin Desprez, Jacob Obrecht sowie Hayne Van Ghizeghem zu hören. Von Johannes de le Fage erklingt da passend zu „Johannes der Täufer“ eine „Täufer“-Motette. Das Porträt der stolzen „Belle Ferronière“ untermalen Dadre & Co. mit einer nicht weniger stolzen Bassadanza. Und bei der „Verkündigung“ erklingt ein strenges „Ave Maria“ von Frater Petrus, das vom archaischen Klang einer Lira eingeläutet wird. Leonardos Bilderwelten, auch hier begegnet man ihnen ab sofort mit etwas anderen Ohren.

Guido Fischer, 06.07.2019


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