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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Georg Muffat

Armonico Tributo

Ars Antiqua Austria, Gunar Letzbor

Panclassics/Note 1 PC 10407
(66 Min., 10/2000)

Savoyen, Elsass, Bayern, Österreich, Tschechien, Italien: Die Lebens- und Wirkensstationen von Georg Muffat (1653-1704) sind weitverzweigt – er ist einer jener reiselustigen Kosmopoliten der Barockzeit, die ihre Inspirationen überall dort empfangen haben, wo kulturell „etwas los war“. Entsprechend faszinierend ist seine Musik, faszinierend genug allemal, um noch viel umfassender wiederentdeckt zu werden, als das bis jetzt der Fall ist.
Gunar Letzbors Einspielung der Sonaten-Sammlung „Armonico Tributo“ (Salzburg 1682) hat dazu schon erheblich beigetragen, denn sie ist bereits im Jahre 2000 entstanden. Weil sie jedoch eine schwer zu übertreffende Belegeinspielung dieses wertvollen Repertoires ist, ist sowohl ihre Wiederveröffentlichung als auch ihre späte Besprechung ohne Zweifel gerechtfertigt. Letzbor musiziert mit seinem Ensemble „Ars Antiqua Austria“ in einer kleinen Besetzung von nur sieben Musikern (davon zwei mit Akkordinstrumenten in der Generalbassgruppe) und entscheidet sich dementsprechend für eine solistische Besetzungsvariante, wie sie neben anderen Möglichkeiten im Vorwort der Sammlung von Muffat angegeben wird.
Muffats „Sonaten“ können als Meilenstein auf dem Weg zum „Concerto grosso“ betrachtet werden, so wie es etwa zeitgleich von Arcangelo Corelli entwickelt wurde. Sie sind damit einerseits Pionierstücke, andererseits begeistern sie durch ihre Reife auf allen Ebenen des Satzes. Letzbor und seine Musiker haben es seinerzeit – vor immerhin fast zwanzig Jahren – auf einzigartige Weise verstanden, die in Partitur gegossene Raffinesse dieser Musik, ihre überbordende Reichhaltigkeit und Vielfalt, zum Erlebnis zu machen: Der Klang der Violinen ist beseelt von jener blühenden Intensität, die einem bis heute nur in den besten Momenten historisch informierten Musizierens begegnet. In der Continuogruppe ist neben Luciano Còntini an der Erzlaute auch Norbert Zeilberger an den Tasteninstrumenten ein unübertroffener Meister – er starb 2012 nahe St. Gallen einen tragischen Unfalltod und hinterließ eine kaum zu schließende Lücke in der Continuoszene.

Michael Wersin, 06.07.2019


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