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N° 1354
20.04. - 01.05.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Claudio Monteverdi

Lagrime d’amante

La Compagnia del Madrigale

Glossa/Note 1 GCD922810
(76 Min., 9/2018 & 6/2020)

„Madrigale von Liebe und Schmerz“ – der Untertitel dieser CD hat für das Ensemble La Compagnia del Madrigale sehr aktuelle Bedeutung: Im Jahr 2020 starb überraschend der Bassist Daniele Carnovich, der im Jahre 2009 zu den Gründungsmitgliedern der Compagnia zählte und in den zwanzig Jahren davor mit einigen Ensemblemitgliedern schon durch die Arbeit in anderen Ensembles eng verbunden war. Mittlerweile ist Matteo Bellotto an Carnovichs Stelle getreten. Diese CD enthält Aufnahmen aus den Jahren 2018 und 2020. Die älteren wurden noch mit Carnovich verwirklicht, die jüngeren mit Bellotto. Insofern kann man diese CD, die mit Monteverdis Musik quasi ein „Kerngeschäft“ der Gruppe abdeckt, gleichzeitig als „tombeau“ für den dahingeschiedenen Bassisten und als zukunftsweisendes Bekenntnis zum hochqualifizierten Fortbestehen mit dem Nachfolger begreifen. Das Ergebnis spricht für die Erneuerungsqualitäten der Compagnia: Carnovichs fülligere, dunklere Bassstimme ziert die älteren Nummern, Bellottos klar zeichnender, schlank in den Klang der Oberstimmen einschwenkender Bass adelt die Neugeburt. Was gleich blieb, ist das außerordentliche Niveau des gesamten „Oberbaus“: Mit Rossana Bertini und Francesca Cassinari ist die Sopranlage kongenial in Händen zweier Sängerinnen-Generationen, die sich in staunenswerter Ebenbürtigkeit und perfekter Übereinstimmung ergänzen. Elena Carzanigas exzeptionell kraftvoller Alt und die ebenfalls zwei Generationen zuzurechnenden Tenorstimmen von Raffaele Giordani und Giuseppe Maletto fügen sich perfekt ein – womit schon einmal die selten vollkommene Homogenität und Intonationssicherheit des Ensembleklangs gesichert ist. Hinzu kommt allerdings naturgemäß die perfekte „Italianità“, die die Aufnahmen der Compagnia stets deutlich über denen nicht-italienischer Gruppen rangieren lässt: Es geht ja nicht allein um die perfekte Aussprache, sondern um ein unüberbietbar sicheres Gespür für das Idiom, das sich auf allen Ebenen der Interpretation in feinsten Nuancierungen niederschlägt. Schon im allerersten Madrigal des Programms, dem berühmten „Ecco mormorar l’onde“ aus dem zweiten Madrigalbuch, begeistert die dynamische und agogische Detailarbeit. Die Faszination über solch außergewöhnliche Madrigalkunst begleitet die begeisterte Hörerschaft durch die komplette wohlausgewählte Sammlung mit Stücken aus den Büchern eins bis sechs. Bewegender, mitreißender kann man diese Musik nicht wiedergeben.

Michael Wersin, 24.07.2021


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