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N° 1354
20.04. - 01.05.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Wolfgang Amadeus Mozart

„Piano & Winds“ (Quintett KV 452 für Klavier & Bläser u. a.)

Markus Becker, Ma’alot Quintett

CAvi/harmonia mundi CAVI 8553043
(67 Min., 3 & 4/2021)

Klavier und Bläser bei Wolfang Amadeus Mozart – da fällt einem eigentlich nur das Quintett Es-Dur KV 452 ein, das Mozart am 1. April 1784 im Burgtheater erstmals aufführte. Seinem Vater schrieb er danach, er halte das Stück für das Beste, was er bisher in seinem Leben geschrieben habe. Tatsächlich krönt dieses einzigartige Stück das gemeinsame Programm des Ma’alot Quintetts mit Markus Becker als Gast am Klavier, und man wäre geneigt, Mozarts Bewertung recht zu geben, hätte er nicht so unglaublich viel Wundervolles verfasst, das einem darüber hinaus auch immer gleich in den Sinn kommt: Erstaunlich ist neben der Fülle an großartigen motivischen Ideen und ihrer ungeheuer kreativen Verarbeitung auch immer wieder die Textur des Werkes – die Klangregie für diese nicht ganz alltägliche Zusammenstellung von Instrumenten ist von Anfang an so stimmig und überzeugend, als habe Mozart schon Dutzende Male für diese Besetzung komponiert. Dieser Umstand setzt auch Maßstäbe für ein anderes Werk im Programm, das in der hier zu hörenden Fassung nicht von Mozart stammt. Denn weil es eben kein Original für Klavier und Bläser gab, das man neben KV 452 hätte stellen können, hat Ulf-Guido Schäfer, der Klarinettist von Ma’alot und zudem ein sehr versierter Arrangeur, etwas nachgeholfen und dabei gleich noch aus der Not eine Tugend gemacht: Das Klavierkonzert in G-Dur KV 453, entstanden zur selben Zeit wie das Quintett, erklingt auf diesem Album in einer Bearbeitung für Klavier und fünf Blasinstrumente – dadurch können sich hier tatsächlich alle Mitspielenden beteiligen. Wer das Stück kennt, freut sich über das Geschick, das Schäfer beim Bearbeiten an den Tag zu legen vermochte: Freilich kann sich das Klavier hier nicht mehr allein auf seinen Solopart beschränken, sondern es taucht immer wieder auch als Begleitinstrument auf – zum Beispiel gleich in der Orchesterexposition des Kopfsatzes. Man nimmt dies mit Augenzwinkern zur Kenntnis, denn der Klavierkonzert-Charakter wird durch diesen Kunstgriff natürlich aufgebrochen. Aber Schäfer nutzt die vorhandenen Möglichkeiten so vielfältig und souverän, dass es wirklich Freude macht, die vertraute musikalische Substanz neu zu entdecken. Den Rezensenten überzeugt diese Bearbeitung durch und durch, mehr noch als diejenige der Sinfonie Es-Dur KV 184 für Bläserquintett, die ebenfalls im Programm vorgestellt wird – aber das mag eine ganz subjektive Eischätzung sein.

Michael Wersin, 01.01.2022


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