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N° 1354
20.04. - 01.05.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Sergei Ljapunow

„12 Études d’exécution transcendante“

Florian Noack

La Dolce Volta/hm-Bertus LDV90
(70 Min., 6/2020)

Wer virtuose Klaviermusik von den spektakulären „composer pianists“ des 19. bzw. des frühen 20. Jahrhunderts liebt und Sergei Ljapunow (1859-1924) noch nicht kennt, dem sei dieses Album ans Herz gelegt: Ljapunow kommuniziert in seinem Zyklus u. a. mit Franz Liszt (hinsichtlich des Titels, der eine Fortführung des Liszt’schen Zyklus evoziert), mit seinem Lehrer Mili Balakirew (von welchem er sich zur Verarbeitung russischer Themen inspirieren ließ), aber auch mit Frédéric Chopin und anderen bekannten Meistern der oben genannten Tradition. Viel Freude macht es, sich die Noten dieses Zyklus’ z. B. bei imslp.org aufzurufen und damit visuell zu erleben, warum die Stücke transzendent schwierig sind: Streckenweise sind sie etwa auf drei Systemen notiert, Melodiestimmen sind Bestandteil von Kaskaden gebrochener Akkorde, die ganze Breite der Klaviatur wird in beachtlicher Vollständigkeit ausgenutzt. Hinsichtlich der spieltechnischen Erfordernisse trägt der Satz also die Handschrift von Liszt und seinen entsprechenden Errungenschaften, musikalisch jedoch wird immer wieder eine ganz individuelle Mischung ganz unterschiedlicher Einflüsse hörbar. Sebastian Noack, der den Stücken auch einen ausführlichen eigenen Einführungstext widmet, bewältigt die horrenden Schwierigkeiten scheinbar mit Leichtigkeit. Sein Erstkontakt mit den Stücken ereignete sich bereits mit 14 Jahren, und es ist vielleicht gerade die innige Vertrautheit mit der Musik, die Noacks Darbietung wahrlich zum eindrucksvollen Erlebnis macht. Eine Bereicherung.

Michael Wersin, 22.01.2022


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