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N° 1354
20.04. - 01.05.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Claude Debussy

Klavierduette („Petite suite“, „Six épigraphes antiques“, „La mer“ u. a.)

Hélène Mercier, Louis Lortie

Chandos/Note 1 CHAN20228
(81 Min., 10/2021)

Von Claude Debussy ist der Leitsatz überliefert, dass man beim Klavierspielen vergessen solle, „dass das Klavier Hämmerchen hat.“ Nach diesem Motto hat nun auch das Klavierduo Hélène Mercier und Louis Lortie einen Großteil der vierhändigen Original-Kompositionen und Arrangements eingespielt. Manches gelingt derart duftend, bezaubernd und schwerelos, dass man vermuten könnte, die beiden Holzkisten mit ihren Tasten und Stahlsaiten haben während der Aufnahmesessions einen anderen Aggregatzustand angenommen. Das gilt für die „Petite suite“ genauso wie für die „Six épigraphes antiques“. Dennoch entgleitet diese Musik nicht völlig im reinen, entmaterialisierten Klangfarbenfluss. Denn Debussys faszinierende, unendlich nuancenreiche Palette lebt zugleich von einem „analytischen“ Spiel, bei dem das Klavier dann doch wieder deutlich macht, wer oder was da die Saiten in Schwingung versetzt. Besonders im berühmten „Le fille aux cheveux de lin“, das 1910 Léon Roques für vier Hände eingerichtet hat, wird dieses dialektische Verhältnis aus hörbar gemachtem Strukturbewusstsein und seinem sinnlichen Pendant geradezu überdeutlich. Alleine damit reiht sich das Duo Mercier & Lortie in die moderne, etwa von den Kontarsky-Brüdern sowie von Yaara Tal und Andreas Groethuysen geprägte Klavierduo-Tradition ein. Darüber hinaus ist den beiden auch vom Programm her ein unbedingt hörens- und entdeckenswertes Debussy-Album geglückt – etwa dank der Bearbeitung von „La mer“, die vom Debussy-Schüler André Caplet stammt.

Guido Fischer, 03.09.2022


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