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N° 1354
20.04. - 01.05.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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„The Montreux Years“

Chick Corea

BMG Rights Management/Warner 405053880046
(73 Min., 1988–2010)

Chick Corea scheint es am Genfersee sehr gefallen zu haben. Insgesamt 23 Mal trat die im Februar 2021 verstorbene Piano-Legende auf dem Montreux Jazz Festival auf. Vor diesem Hintergrund konnten sich die Macher der „The Montreux Years“-Serie wahrlich nicht über mangelndes Material für ihre Kompilation beklagen.
Das Ergebnis umspannt in der CD-Version Konzertmitschnitte aus den Jahren 1988 bis 2010 (Käufer der LP oder der digitalen Ausgabe erhalten als schmucken Bonus das Monk-Stück „Trinkle, Tinkle“, das Corea u. a. mit Joe Henderson 1981 an der Schweizer Riviera zum Besten gab) und bietet zwar keinen wirklich umfassenden, aber immerhin soliden Überblick über die Schaffensvielfalt des Pianisten in dieser Zeit. Das reicht von den ambitionierten Kompositionsgefügen, die Corea seiner Akoustic und Elektric Band in den 1980er auf die Notenständer legte, über das sehnig-kantige New Trio an der Seite von Bassist Avishai Cohen und Schlagzeuger Jeff Ballard während der Jahrtausendwende bis hin zum orchestralen Großprojekt. Der Autor dieser Zeilen hatte das Vergnügen, dem Treffen des US-Amerikaners mit der Bayerischen Kammerphilharmonie 2006 im Casino Barrière persönlich beizuwohnen. Das pastellen-leichtherzige Amerika-Porträt seiner „Continents“-Suite hat es auf das Sammelalbum geschafft; beeindruckender als das etwas altbackene Orchesterarrangement sind Tim Garlands leidenschaftliche Solo-Spots auf dem Sopransaxofon.
Einiges auf „The Montreux Years“ wird nun zum ersten Mal veröffentlicht. So etwa das „Interlude“, das auf der DVD vom Auftritt der Elektric Band in Montreux im Jahr 2004 beispielsweise fehlt. Allerdings handelt es sich dabei bloß um ein munteres Frage- und Antwortspiel, das sich Corea am Keyboard mit dem Publikum lieferte. Musikalisch ist das eher uninteressant, zeigt aber doch ganz schön, wie wohl sich der schmerzlich vermisste Meister bei seinen Visiten am Lac Léman gefühlt hat.

Josef Engels, 22.10.2022


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