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N° 1356
04. - 10.05.2024

nächste Aktualisierung
am 11.05.2024



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Federico Mompou

Música callada

Stephen Hough

Hyperion/Note 1 CDA68362
(69 Min., 10/2020)

Der katalanische Komponist Federico Mompou hatte viele musikalische Vorbilder. Frédéric Chopin, Isaac Albéniz und Alexander Skrjabin gehörten dazu. Und besonders Erik Satie und Claude Debussy. Ihr Einfluss hat sich denn auch in Mompous zahllosen Klavierstücken niedergeschlagen. All diese für seine Musik typische subtile Zartheit mit ihren geheimnisvollen Ruheinseln und dem impressionistisch schillernden Kolorit finden sich in seiner vierteiligen „Música callada“. Aus vier „Büchern“ und insgesamt 28 Stücken besteht diese „Musik des Schweigens“. Das Erstaunliche daran ist ihr Entstehungszeitraum: Zwischen 1959 und 1967 hat Mompou diese zumeist mit „Lento“ und „Calme“ betitelten Piecen komponiert. Also in einer Phase, in der die Musik längst von den Boulez, Stockhausens & Co. durcheinandergewirbelt worden war. In ihrer Zeit war die „Música callada“ ein völliger Fremdkörper. Kein Wunder, dass Mompou damals nur Eingeweihten ein Begriff war. Mittlerweile hat sich aber selbst ein Arcadi Volodos für ihn begeistern können.
Der Engländer Stephen Hough gab bereits 2006 auf seinem „Spanish Album“ einige Kostproben zum Besten – im Umfeld eben auch von Debussy und Ravel. Nun legt er die komplette „Música callada“ in einer neuen Einspielung vor. Und dank seiner frankophilen Ader weiß Hough nur allzu genau, wie umsichtig man alleine die Klangfarbennuancen setzen muss, um das Delikate mit dem Intimen und das Exquisite mit dem puristischen Aufwand auszubalancieren. Dabei verleiht Hough nicht nur jedem Stück einen ganzen eigenen Charakter. Bei ihm wird aus Mompou ein ganz eigenständiger Seelenverwandter von Debussy, Satie und all den anderen Vorbildern.

Guido Fischer, 11.02.2023


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