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N° 1355
27.04. - 07.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Carlo Domeniconi

Sindbad, ein Märchen für Gitarre solo op. 49

Celil Refik Kaya

Naxos 8574240
(80 Min., 5/2022)

Reisen in der Fantasie können manchmal die schönsten und aufregendsten sein. Wie die sieben langen Passagen und Routen bestätigen, die der Seefahrer Sindbad in den „Märchen aus 1001 Nacht“ hinter sich gebracht hat. Auf Sindbads Fersen hat sich nun auch der Italiener Carlo Domeniconi geheftet – als er 1991 seinen 21-teiligen Zyklus „Sindbad, ein Märchen“ für Gitarre solo komponierte. Auf stolze 80 Minuten Spieldauer kommt dieses Opus Magnum. Doch Leerlauf gibt es keine Sekunde. Was man sich bei Domeniconi auch nicht vorstellen konnte, da er ein musikalischer Wanderer zwischen den Kulturen ist, der nicht auf den weltmusikalischen Effekt setzt, sondern stets unterschiedlichste Klangsprachen in die klassische Gitarren-Tradition einbettet. Genau davon leben den auch alle 21 Reise-Impressionen, die in dem türkischstämmigen Wahlamerikaner Celil Refik Kaya ihren Meister gefunden haben. Denn mit seiner technischen Souveränität und seinem farblichen Raffinement erzählt er jede einzelne „Geschichte“, ob von „kleinen Männchen und Riesen“ oder den „Diamantenfischern“, nicht lautmalerisch nach. Bis auf handverlesene Anlehnungen an die arabische Musik und an die Oud bewegt er sich in einem klangsprachlichen Kosmos, in dem die spanische Gitarrenhochkultur genauso anklingt wie die gemäßigte bzw. herausfordernde Moderne etwa eines Heitor Villa-Lobos oder Hans Werner Henze. Auch wenn diese Aufnahme nicht wie angegeben die Weltersteinspielung dieses „Sindbad“-Märchens ist (schon 1996 brachte der Komponist eine Aufnahme davon heraus), lassen einen diese musikalischen Reisen nur begeistert staunen.

Guido Fischer, 01.04.2023


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