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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Christian Jost, Toshio Hosokawa, Bernd Alois Zimmermann

Nobody Knows (Werke für Trompete und Orchester)

Simon Höfele, BBC Symphony Orchestra, Geoffrey Paterson, Ilan Volkov

Berlin Classics/Edel 0302712BC
(59 Min., 1/2020, 11/2021)

Als Simon Höfele vor sechs Jahren sein Alben-Debüt gab, stellte er sein sensationelles Können nicht etwa anhand von Repertoire-Dauerbrennern à la Haydn und Hummel unter Beweis. Schon damals erwies er sich als ein neugieriger Musiker mit einem besonderen Faible für Gegenwartsmusik. So fand sich auf der Aufnahme mit „Im Nebel“ des Japaners Toshio Hosokawa ein Stück, das Höfele nun erneut eingespielt hat.
Diesmal ist er mit dem BBC Symphony Orchestra in eine geheimnisvoll abgedunkelte, fast unwirklich anmutende Klangwelt vorgedrungen, durch die er immer wieder grelle und phosphoreszierende Leuchtspuren und -signale schickt. Und dies mit einer Bravour und Intensität, die einfach nur Staunen macht.
Um diesen ereignisreichen Klangorganismus hat Höfele zwei Werke gelegt, die auch von ihrem fragenden und tastenden Gestus her ideal zu Hosokawa passen. Zu Beginn spielt Höfele ein riesiges, enorm dichtes Lamento, das Christian Jost unter dem Titel „Pietà“ zu Ehren des Jazztrompeten-Melancholikers Chet Baker geschrieben hat. Doch während hier nur äußerst dezent mit Jazz-Andeutungen gespielt wird, brechen sie in dem dritten großen Werk deutlich heraus wie etwa auch Anlehnungen an den Blues. Von 1955 stammt Bernd Alois Zimmermanns „Nobody Knows De Trouble I See“, dem der gleichnamige Spiritual zugrunde liegt und den der Rheinländer zu einem dramatisch schillernden und aufwühlenden Trompetenkonzert auskomponiert hat. Und auch hier bildet Höfele mit dem BBC Symphony Orchestra ein fantastisches, die Energieschübe in völligem Einklang auf- und wieder herabdrehendes Gespann.

Guido Fischer, 20.05.2023


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