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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Girolamo Frescobaldi, Giovanni de Macque, Bernardo Storace, Michelangelo Rossi u.a.

Frescobaldi and The South (Werke für Cembalo)

Francesco Corti

Arcana/Note 1 A547
(81 Min., 9/2022)

Wenn zu Beginn des 17. Jahrhunderts der Petersdom überquoll vor Menschen, lag das oftmals an Girolamo Frescobaldi. Denn an der Orgel muss er derartige Wunderdinge vollbracht haben, dass bisweilen bis zu 3000 Zuhörer zu seinen Auftritten gepilgert sein sollen. Doch auch auf dem Cembalo setzte Frescobaldi Maßstäbe und beeinflusste mit seinen Toccaten, Partiten und Variationen eine ganze Generation. Davon erzählt nun auch das jüngste Cembalo-Recital von Francesco Corti, das sich den musikalischen Dialogen zwischen Frescobaldi und speziell dem italienischen Süden und Zeitgenossen wie u.a. Giovanni de Macque, Bernardo Storace und Michelangelo Rossi widmet. Denn auch wenn Frescobaldi den Ausdrucksreichtum der Instrumentalmusik etwa über harmonische Reibungen potenzierte, die heute noch ultramodern wirken, so finden sich dafür so manche Denkanstöße in den Werken anderer Renaissance-Komponisten. Dazu gehört etwa Rocco Rodio, der seine chromatisch gesättigte Klangsprache im Umfeld von Carlo Gesualdo gelernt hat. Und die Luftigkeit einer „Gagliarda“ aus der Feder eines gewissen Francesco Lombardo findet sich gleichermaßen in der „Gagliarda Quinta“ von Frescobaldi wieder. Doch trotz all der Schnittstellen, die Francesco Corti jetzt offenlegt, entpuppt sich diese musikhistorische Reise zuallererst als ein sinnliches Vergnügen und intellektuelles Abenteuer. Was auch den atemberaubend volltönigen und reaktionsschnellen Cembali aus der Werkstatt von Philippe Humeau zu verdanken ist, die Corti bisweilen mit geradezu orchestraler Wucht ausfährt – wie in dem lautmalerischen Schlachtengemälde „La battaglia“!

Guido Fischer, 15.07.2023


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