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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Frozen Silence

Maciej Obara Quartet

ECM/Universal 5558662
(47 Min., 6/2022)

Gut Ding will Weile haben. Dies könnte sich das Maciej Obara Quartet als Motto genommen haben. Zwei Polen, der Altsaxofonist Maciej Obara und der Pianist Dominik Wania, sowie zwei Norweger, der Kontrabassist Ole Morten Vågan und der Schlagzeuger Gard Nilssen, legen nach „Unloved“ (2017) und „Three Crowns“ (2019) ein drittes Album vor, das keine Hektik kennt. Und keine Längen, denn alle acht Titel entfalten sich in einem steten, abwechslungsreichen Fluss.
Anregung für die Themen boten lange Spaziergänge in der Zeit der COVID-19-Pandemie, während der sich Obara in die polnischen Wälder und Berge zurückzog und sich von der Natur inspirieren ließ. So steht es im Pressetext. Als die Einschränkungen gelockert wurden, setzte das Quartett die Ideen im Juni 2022 im Osloer Rainbow Studio um. Dessen Aufnahmeraum und die Toningenieure stehen schon seit Jahrzehnten für einen harmonischen, unaufdringlichen, transparenten Gesamtklang. Dies trifft auch auf das Album „Frozen Silence“ zu.
Obaras Saxofon schwebt in „Dry Mountain“ wie ein Vogel über dem federnden Untergrund seiner Partner. Ähnlich elegant fällt auch das Landschaftsportrait „Black Cauldron“ aus, während die Tonwolken in „High Stone“ wie sanft bewegtes Blätterrauschen wirken. Wie Wassertropfen funkeln hingegen Obaras spritzige Saxofontöne auf den „Rainbow Leaves“, deren sanfte Bewegungen das Ensemble imitiert. Mit Filzschlegeln geht es ins „Twilight“, die Feen schweben in „Flying Pixies“ locker durch den Raum und die „Waves Of Glyma“ schaffen zwar keine Verbindung zu dem Ort auf Kreta, wohl aber eine entspannte Urlaubsatmosphäre. Warum allerdings das Titelstück „Frozen Silence“ seinen Namen hat, irritiert: Es ist das bewegteste Stück auf der Wohlfühl-Platte.

Werner Stiefele, 09.09.2023


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