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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Franz Liszt

Études d’exécution transcendante, Sonate h-Moll

Francesco Piemontesi

Pentatone/Naxos PTC5187052
(96 Min., 4&5/2021) 2 CDs

Das nennt man sportlich. Denn für sein Liszt-Album hat Francesco Piemontesi mit den „Études d’exécution transcendante“ nicht allein eine zwölfteilige Fingermarterstrecke ausgewählt. Auf der zweiten CD ist er auch noch mit der h-Moll-Sonate zu erleben. Viel Schweißtreibendes also. Doch selbst dort, wo Piemontesi spektakulär bravourös hinlangt, hat man den Eindruck, dass ihm das alles sehr cool, sehr aufwandsarm gelingt. Dabei gibt sich Piemontesi grundsätzlich sonst gar nicht als lustvoll zu Werke gehender Hyper-Virtuose. Vielmehr gelingt ihm meisterhaft die Balance zwischen pianistischer Pracht und beseelter Tiefe.
In den „Études d’exécution transcendante”, die Liszt bekanntlich zum Teil als Vorstudien und Steilvorlagen zu seinen orchestralen Tondichtungen verstand, erweist sich die Synthese aus mondänem Ausdruck und poetischer „Darstellung“ glänzend umgesetzt. Und wenngleich viele der Etüden – wie „Mazeppa“, „Feux follets“ und „Ricordanza“ – schon fast zu Klavierschlagern geworden sind, hört man Piemontesis Spiel, dieser Mischung aus Kernigkeit und Klarheit, aus verlockender Legato-Kunst und selbst im Intimen funkelnden Farben gebannt zu. Auf diesem Niveau bewegt sich auch die h-Moll-Sonate. Wobei es Piemontesi besonders bei dieser langen Strecke gelingt, all die Details, Einzelheiten und Umschwünge auszumodellieren, ohne dabei nur einmal das Gesamtgefüge ins Wanken zu versetzen. Auch das ist bei aller Sportlichkeit einfach beeindruckend tolles und gehaltvolles Liszt-Spiel.

Guido Fischer, 16.09.2023


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