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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



2022 galt beim Lehár Festival Bad Ischl die regelmäßige, von Mikros begleitete Ausgrabungsunternehmung dem allerersten komischen Bühnenwerk des feschen Militärkapellmeisters – nach dem in Leipzig durchgefallenen Operndrama „Kukuschka“ war das der heitere Dreiakter „Wiener Frauen“. Damit machte Lehár im November 1892 im Theater an der Wien Furore, während fast gleichzeitig sein ebenfalls gefeierter „Rastelbinder“ herauskam. Da war dann die Uniform längst für immer im Schrank verschwunden.
Trotz der vorhersehbaren Handlung: Claires Hochzeit mit dem reichen Philip geht trotz angeblich verschwundenem, natürlich im bühnenwirksam falschen Moment wiederaufgetauchten Nebenbuhler in Gestalt von Klavierstimmer Willibald pannenfrei vonstatten – weil der eigentlich doch das Stubenmädchen Jeanette liebt. Nur Musiklehrer Nechledil kommt mit seinen drei unverheirateten Töchtern nicht zum Ehevollzuge. Hübsch, frisch, bunt sind die quasi aus dem Operettenei schlüpfenden Melodien des Komponierkükens Lehár, aber noch ohne Ohrwurmqualitäten. Bis auf den pfeffrigen Nechledil-Marsch, den sich damals sofort der krawallkomische Publikumsliebling Alexander Girardi reservierte.
In dieser angegilbten Wiener Farce über Wiener Frauen mit ein paar parodistischen „Lohengrin“-Anspielungen tönen Chor und Orchester unter dem griffigen Marius Burkert resch und lieblich. Sieglinde Feldhofer und Thomas Blondelle sind ein vokal harmonisches erstes Liebespaar, Gerd Vogel und Magdalena Hallste ein pfiffiges Buffo-Duo, Josef Forstner räumt als Nechledil ab. Also: mehr als nur eine Lehár-Talentprobe.

Manuel Brug, 23.09.2023


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