Pentatone/Naxos PTC5187029
(79 Min., 6/2022, 2/2023)
Der musikalische Vielsprachler Pierre-Laurent Aimard hat eine besondere Affinität zur ungarischen Moderne. Zu Ligeti, zu Kurtág und natürlich auch zu Bartók. Angesichts dieser Vorzeichen musste für Aimard die Gesamteinspielung der drei Klavierkonzerte von Bartók quasi zum Selbstläufer werden. Zumal er für diese vorrangig robusten und pulsierenden Werke auch manuell bestens aufgestellt ist. Tatsächlich ist Aimard jetzt atemberaubend in seinem Element. Wenn er tadellos und scheinbar ziemlich aufwandsarm jede noch so motorisch wilde Gangart bewältigt.
Und trotzdem werden die Erwartungen leicht enttäuscht. Was vor allem an Aimards Partnern liegt. Die von ihrem Chefdirigenten Esa-Pekka Salonen geleitete San Francisco Symphony zeigt sich nämlich erstaunlich handzahm, ohne den für diese Musik nötigen Biss. Man macht zwar all die Einflüsse sinnfällig, ob es nun die irisierende Farbigkeit Strawinskis ist oder die magyarischen Effekte. Aber die eigentliche Klangsprache Bartóks kommt dann doch zu sanft, zu distanziert daher. Und genau diese Zurückhaltung scheint auch auf Aimard abzufärben – und von dem man nicht den Eindruck gewinnt, dass er hier wirklich volles Risiko gehen konnte.
Guido Fischer, 30.09.2023
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