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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Heinrich Ignaz Franz Biber, Nicola Matteis Sr. & Jr., Johann Georg Pisendel, Johann Joseph Vilsmayr u.a.

Solo (Werke für Violine solo)

Isabelle Faust

hm/Bertus HMM 902678
(54 Min., 4/2020)

Nach ihrer fulminanten, dem Italiener Pietro Antonio Locatelli gewidmeten Violinvirtuosenscheibe überrascht Isabelle Faust mit einem Solo-Projekt, das spieltechnisch nicht weniger anspruchsvoll ist. Schließlich vereint es Sonaten und Piecen von Komponisten des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts, die allesamt die Geige mehr als meisterlich beherrschten. Dazu gehören etwa Johann Joseph Vilsmayr, seines Zeichens Mitglied der Salzburger Hofkapelle und Schüler von Heinrich Ignaz Franz Biber, von dem Faust die „Passacaglia“ aus den „Rosenkranz-Sonaten“ spielt. Hinzu kommen handverlesene „Ayres“ und eine Fantasie von Vater & Sohn Matteis. Und neben Louis-Gabriel Guillemain – Schüler von Jean-Marie Leclair – hat mit Johann Georg Pisendel nicht nur ein langjähriges Mitglied der Dresdner Hofkapelle seinen Auftritt. In dessen Solo-Sonate in a-Moll spiegelt sich seine Beschäftigung mit dem Solo-Geigen-Konvolut von Bach wider – das eigentliche, wenn auch abwesende Zentrum dieser Aufnahme.
Denn ob es sich nun ebenfalls um Guillemains Kleinigkeiten aus seiner Sammlung „Amusement pour le violon seul“ handelt oder Vilsmayrs tänzerisch-beschwingte, aber gleichermaßen der Ratio verpflichtete Partita – im Grunde verweisen alle Werke mal von Ferne, mal in erstaunlicher Verwandtschaft auf den Kosmos von Bachs Werken für Violine solo. Isabelle Fausts „Solo“-Recital ist denn daher auch eine Einladung, mit ihr all die Einflüsse kennenzulernen, die Bach in seinen Solo-Werken verarbeitet hat – und die wiederum auf andere ausgestrahlt haben. Und während Faust „ihren“ Bach bereits auf Tonträger mit atemberaubend natürlicher Tongebung gefeiert hat, so gelingt ihr dies nun ebenfalls mit den unbekannteren, aber sehr entdeckenswerten Solowerken auf einer Barockgeige von Jacobus Stainer.

Guido Fischer, 21.10.2023


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