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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Egidio Romoaldo Duni

Le peintre/Le deux chasseurs

Pauline Texier, Anaïs Yvoz, David Tricou, Éric Huchet Orkester Nord, Martin Wåhlberg

Aparté/hm-Bertus AP314
(109 Min., 2/2022) 2 CDs

Egidio Romoaldo Duni nicht zu kennen – geboren 1708 im kürzlich zur europäischen Kulturhauptstadt geadelten Matera, gestorben 1775 in Paris – ist keine Bildungslücke. Als einer der nicht wenigen komponierenden Italiener an der Seine gilt er, kurz nach dem dortigen „Buffonistenstreit“, als Wegbereiter („Erfinder“ ist ein viel zu großes Wort) der französischen Form der Opera buffa, der Opéra comique (die freilich nach dem schon bestehenden Theater so genannt wurde).
Nach zwölf meist ernsten Opern in Italien schrieb Duni, der die ersten Intermezzi Pergolesis sehr gut kannte, 1757 „Le peintre amoureux de son modèle“. Die kurze, italienischen Stil mit französischer Manier verbindende Petitesse vom liebestollen Maler Alberti, der seinem Modell Laurette hinterhersteigt, das sich jedoch in dessen Schüler Zerbin verguckt hat, es traf die Herzen wie die Portemonnaies des damals musikliebenden Publikums. 20 weitere französische Singspiele folgten, darunter – als Nummer 13 – auch das 1763 uraufgeführte, natürlich musikalisch schon etwas komplexere „Les deux chasseurs et la laitière“. Zwei Fabeln von La Fontaine wurden darin verwurstelt, um zu erzählen von den vergeblichen merkantilen Erfolgen zweier wildernder Jäger und eines Milchmädchens. Bald war Duni freilich vergessen, die witzigen Musikwerke Grétrys trafen besser den sich wandelnden Publikumsgeschmack.
Der norwegische Dirigent Martin Wåhlberg und sein farbenfroh gewitzt aufspielendes Orkester Nord schließen mit diesem Singdoppeldecker jedoch mehr als nur eine Repertoirelücke auf CD. Das ist allerbeste Opernunterhaltung der ganz leichten Art, moussierend, in Maßen frivol, flink und flott. So wie auch Pauline Texier, Anaïs Yvoz, David Tricou und Éric Huchet in wechselnden Rollen sich vokal höchst angenehm vernehmen lassen.

Manuel Brug, 25.11.2023


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