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N° 1355
27.04. - 04.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Wolfgang Amadeus Mozart

Klavierkonzerte B-Dur KV 238 und C-Dur KV 503

Kristian Bezuidenhout, Freiburger Barockorchester

harmonia mundi HMM 902333
(50 Min., 5/2021, 3/2022)

Bereits 2012 veröffentlichte Fortepiano-Virtuose Kristian Bezuidenhout sein erstes Album mit Mozart-Konzerten (KV 453, 482) und erntete dafür allseits hervorragende Kritiken. Danach folgten zwei weitere Alben mit den Konzerten KV 271 und 456, sowie KV 413-415. Auch diese wieder mit dem exzellenten Freiburger Barockorchester produzierten Alben setzten neue Maßstäbe an Intimität, an pulsierender Vitalität, an bühnenhafter, zutiefst menschlicher Interaktion. Jetzt also hat der in London lebende Australier das späte, mächtige C-Dur-Konzert KV 503 aus dem Jahr 1786 mit dem 10 Jahre zuvor komponierten, kaum bekannten B-Dur- Konzert KV 238 kombiniert und beide Werke wieder in ein neues Licht beseelter, menschlicher Konversation getaucht.
So frisch, so suggestiv durchgeformt, so farbenfroh und polyphon aufgefächert klangen diese Konzerte noch nie, und der Tonmeister sorgt zudem für eine wunderbare, geradezu artifizielle Balance zwischen dem sehr präsent ausgesteuerten, knackig-prägnanten Hammerflügel (einer modernen Kopie eines Walter-Flügels von 1805) und den „auf Augenhöhe“ mitspielenden 25 Freiburger Top-Solisten im Schlepptau von Konzertmeister Gottfried von der Goltz. Das Soloinstrument agiert wieder als primus inter pares „mitten“ im Orchester und kann so mit den unterschiedlichsten Instrumenten - wie auf einer Opernbühne – in ständig wechselnde Dialoge treten. Das Ergebnis ist eine völlig neue, von ständigen Farb- und Lichtwechseln geprägte, vermenschlichte Seelenlandschaft, die uns diese Werke neu erleben lässt und dann vor allem in den langsamen Sätzen den Blick freigibt auf den reinen Empfindungskosmos hinter den musikalischen Strukturen. Und es wird klar, dass historisch orientiertes Musizieren aktuelle (!) Klangbilder anstrebt, den Menschen von heute anspricht und nicht in musealer Nostalgie versinken darf. Zugleich staunt man, dass ein so kleines Orchester den majestätischen Gestus des C-Dur-Konzerts so suggestiv und energisch ausleuchten kann. Wir werden Zeugen eines echten Paradigmenwechsels.

Attila Csampai, 09.12.2023


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