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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Thomas Tellefsen, Friedrich Kalkbrenner

Klavierkonzerte („The Romantic Piano Concertos Vol. 86”)

Howard Shelley, Nürnberger Symphoniker

Hyperion/Note 1 CDA68345
(76 Min., 12/2022)

Chopin. Immer wieder Chopin. Welcher komponierende Supervirtuose in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Weg nach Paris fand, der wurde irgendwann vom Sound des Polen infiziert. Rückblickend galt das auch für den Deutschen Friedrich Kalkbrenner. Doch der von Heine für seine Eitelkeit verspottete Pianist war nicht einfach ein Chopin-Jünger. Noch bevor dieser sein Paris-Debüt im Jahr 1832 gab, hatte Kalkbrenner bereits auf geheimnisvolle Weise dessen Mix aus Brillanz und sehnsüchtiger Melodik verinnerlicht bzw. in dem dreiteiligen „Grande marche, Orage & Polonaise“ op. 93 verarbeitet.
1828 ist dieses rund 20-minütige Werk für Klavier und Streicher entstanden. Und wenngleich Kalkbrenner auf den allerletzten Metern merkwürdigerweise die geistige Puste ausging und er sich noch nicht einmal wenigstens mit einer triumphalen Floskel ins Ziel rettete, entpuppt sich das Stück dank seiner stilsicher eingesetzten Kantabilität und pointierten Bravourismen als äußerst kurzweilig. Zumal sich Pianist Howard Shelley einmal mehr von seiner mitreißenden Seite zeigt. Und weil der Orchesterapparat sich auch in den beiden Klavierkonzerten des Norwegers Thomas Tellefsen in übersichtlichen Bahnen bewegt, hat Shelley im Rahmen der legendären wie unerschöpflichen Reihe „The Romantic Piano Concerto“ jetzt gleich auch noch den Dirigentenjob bei den begleitenden Nürnberger Symphonikern übernommen.
Tellefsen ist heute im Gegensatz zu Kalkbrenner kaum mehr bekannt. Auch er ging nach Paris – wo er Schüler von Kalkbrenner wurde und Chopin traf. Auf Tellefsens Konto sollten aber eben nicht nur Mazurken, Walzer und Nocturnes gehen. Hinzu kommen die hier eingespielten Klavierkonzerte Nr. 1 op. 8 (1847/48) und Nr. 2 op. 15 (1853), die er mit so manchen nordischen wie auch italienisch anmutenden Klangaromen „würzte“. Trotzdem schwebt auch hier über allem – der inspirierende Geist Chopins.

Guido Fischer, 06.01.2024


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