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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Witold Lutosławski

Konzert für Orchester, Partita, „Novelette“

Christian Tetzlaff, Finnisches Radio-Sinfonieorchester, Nicholas Collon

Ondine/Naxos ODE1444-2
(60 Min., 4, 9&12/20222)

Ein sehr gelungenes Album aus Finnland ist das, das die Werke aus allen Schaffensperioden des großen polnischen Komponisten Witold Lutosławski (1913-1994) in eindrücklichen Neueinspielungen vorstellt. In den Mittelpunkt gerückt wird zwar der gern im Nachbarland konzertierende Geiger Christian Tetzlaff, doch der ist nur an einem Werk beteiligt. Zunächst hebt es mit dem frühen, 1954 uraufgeführten Konzert für Orchester an. Das ist in seiner sehr verborgen auf masowischen Folkloremelodien basierenden Dreiteilung in der Bartók-Nachfolge schnell zu einem Klassiker der Nachkriegsmusik avanciert, und man hört im kraftvoll zupackenden, doch auch klangsensorischen Zugriff von Nicholas Collon auch warum. Das Finnische Radio-Sinfonieorchester spielt diese männlich-auftrumpfende, dabei komplexe Musik mit strahlender, furchtloser Geste.
So expressiv wie sensibel ist auch der violinistische Zugriff in der Partita, die Lutosławski 1988 für Anne-Sophie Mutter arrangierte. Das fünfteilige Opus greift auf barocke Formen zurück, die Tetzlaff mit Emphase, Attacke und Akkuratesse intelligent zerlegt und neu zusammensetzt. Durchaus schnell sind dabei die Tempi, stürmisch der Bogenstrich, doch es finden sich auch fadenfein zarte Töne. Eine spannungsvolle Lesart von großer Farbigkeit. Tetzlaff und Collon sind ein gutes Gespann, die sich mit rhythmisch starkem Puls dieser geistvollen Musik nähern.
Das späte Orchesterstück „Novelette“ enstand für Mstislaw Rostropowitsch und wurde auch 1980 von ihm uraufgeführt. Das kammermusikalisch durchsichtige Stück setzt einen schönen, vitalen, noch einmal kräftig kolorierten Schlusspunkt unter 60 Minuten bestens vorgestellten Lutosławski.

Manuel Brug, 13.01.2024


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