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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Joseph Haydn

Sinfonien Vol. 28-31 (Nr. 16, 72, 12, 13, 21-24, 28-30, deest, 55, 68, 67)

Heidelberger Sinfoniker, Johannes Klumpp

hänssler/Profil HC23081
(300 Min., 3&11/2021, 3&6/2022)

Bereits 1999 begannen die Heidelberger Sinfoniker unter ihrem Gründer und damaligen Leiter Thomas Fey mit ihrer vorbildlichen Einspielung aller Sinfonien Joseph Haydns. Sie stehen jetzt, nach 24 Jahren, unter ihrem neuen Chef Johannes Klumpp, der das Orchester 2020 übernahm, kurz vor dem Abschluss des Riesenprojekts, und haben nun gleich vier Folgen (Vol. 28-31) mit insgesamt 15 Sinfonien in der für sie typischen Frische, Rasanz, und ansteckenden Spiellaune vorgelegt, und so erneut das hohe Qualitätsniveau der Edition eindringlich bestätigt.
Da Klumpp seit Folge 25 die noch ausstehenden Werke in chronologischer Abfolge und nach neuesten wissenschaftlichen Standards einspielt, enthält die neue 4-CD-Box jetzt zehn Arbeiten des 30- bis 32-jährigen Haydn aus den Jahren 1763 - 1765, ergänzt durch fünf Sinfonien, die zwischen 1773 und 1776 entstanden sind. Diese exakte Chronologie widerspricht der inzwischen überholten historischen Nummerierung des Hoboken-Verzeichnisses. Es handelt sich also um eher frühe bis mittlere Werke aus dem riesigen Eszterházer Bestand, die aber allesamt bis heute im Konzertsaal ein Schattendasein fristen, obwohl Haydn gerade in ihnen seinen überschäumenden Experimentiergeist und seine sinfonische Revolution vorantreibt.
So gibt es etwa in den noch von der „Kirchensonate“ inspirierten Sinfonien Nr. 21 und 22 nach sehr andächtigen, choralartigen Kopfsätzen jeweils zwei wild ausbrechende, rasante Presto-Sätze, die die feierliche Stimmung des Beginns regelrecht konterkarieren, und im Andante cantabile der Sinfonie Nr. 68 nimmt Haydn das eigenartige rhythmische „Ticken“ seiner „Uhr-Sinfonie“ Nr. 101 aus dem Jahr 1794 vorweg, während die sordinierten Streicher eine unendliche ätherische Melodie von Mozart’scher Schönheit darüberlegen. In fast all diesen frühen Sinfonien leistet sich der stille Revolutionär aus Eisenstadt die verrücktesten Experimente, und wir erleben quasi hautnah den allmählichen Entwicklungsprozess der klassischen Sinfonie, vollzogen von einem hochmotivierten, quicklebendigen, geradezu mitreißenden Musiker-Kollektiv.

Attila Csampai, 20.01.2024


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