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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Nicola Antonio Porpora

Musik für das Ospedaletto in Venedig

Josè Maria Lo Monaco, Stile Galante, Stefano Aresi

Glossa/Note 1 GCD923537
(68 Min., 9/2022)

Nicola Antonio Porpora (1686-1768) ist dank der Anstrengung vieler Countertenöre inzwischen dem Regalkasten für Kleinmeister entkommen und wird wieder als virtuoser Arienlieferant wie bedeutender Gesangslehrer wahrgenommen. Einer der glänzendsten Vertreter der neapolitanischen Opernschule ist der dort geborene wie gestorbene Tonsetzer zudem. Doch er hat auch eine wichtige Zeit von 1729-47 an drei der vier „Ospedali Grandi“ in Venedig verbracht, jenen Auffangstationen für Bedürftige, Kranke und Waisen, die sich zu ihrer Förderung durch reiche Sponsoren ein Zubrot mit Konzerten ihrer bestens präparierten weiblichen Zöglinge verdienten; und damit einen bedeutenden Beitrag zum musikalischen Nachleben der Serenissima geleistet haben. So wie Antonio Vivaldi, der „prete rosso“ an der Pietà gewirkt hat, so unterrichtete Porpora am Incurabili 1729-38, am Pietà 1742-43 und am Derelitti – auch bekannt als Ospedaletto – 1742-47. Dort muss ihn die Altistin Angiola Moro, genannt „Anzoletta“ so nachhaltig beindruckt haben, dass er für sie diverse Werke mit besonders anspruchsvollen Solopartien schuf.
Die Mezzosopranistin Josè Maria Lo Monaco stellt nun auf einer CD, ansprechend begleitet von Stile Galante unter der Leitung von Stefano Aresi, zwei virtuose Kantaten sowie ein Salve Regina vor. Dazu spielt Agnieszka Oszańca – so wie in damaligen Konzerten üblich – zwischen den Vokalwerken Porporas bekanntes, viersätziges Cellokonzert in G-Dur. Doch die Qualitätsunterschiede zu Vivaldi oder Händel sind überdeutlich. Ein ganz großer Komponist war Porpora, der vielfach nur die stilistischen Mechanismen seiner Zeit bediente, eben nicht. Und auch Interpreten aus der zweiten Reihe hauchen dieser, hier ordentlich kennenzulernenden Musik nicht gerade Brillanz oder Funkeln ein.

Manuel Brug, 20.01.2024


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