Nach der sportlichen Devise „Never change a winning team“ haben sich Frank Peter Zimmermann, die Bamberger Symphoniker sowie Dirigent Jakub Hrůša erneut für ein Programm zusammengetan, in dem die klassische Moderne im Mittelpunkt steht. Und wie bereits bei dem 2020 veröffentlichten Album sind wieder Béla Bartók und Bohuslav Martinů mit dabei. Diesmal sind es Bartóks Rhapsodien. Und von Martinů gibt es u.a. die zweite Fassung seiner „Suite concertante“, die den Böhmen nach den beiden von Zimmermann eingespielten Violinkonzerten einmal mehr von seiner neoklassizistischen Seite zeigt.
Doch nicht nur stilistisch passt dazu nun das Violinkonzert von Igor Strawinski. Die Ur-Fassung der „Suite concertante“ für Violine und Klavier wurde immerhin von Samuel Dushkin und damit dem Premierengeiger von Strawinskis Konzert uraufgeführt. So sehr alle Werke tief in der Vergangenheit verwurzelt sind (hier entfernt im Barockidiom, dort unmittelbarer in der Volksmusik des Balkans), so strahlen sie allesamt mit ihrer äußerst gemäßigten Experimentierfreude in die Zukunft hinein.
Frank Peter Zimmermann entpuppt sich einmal mehr als glänzender Gestaltungskünstler, der das Expressive mit dem hell Leuchtenden und das Melancholische mit dem Ausgelassenen mühelos in eine Balance bringt. Außerdem wird man nicht nur Ohrenzeuge von einem blinden Verständnis zwischen Solist, Dirigent und Orchester, dem man auf diesem Niveau nur noch ganz selten begegnet. Einfach verblüffend, was für Schichten, Strukturen und Details Jakub Hrůša mit den Bamberger Symphonikern gerade bei dem so vertrauten Strawinski-Konzert freilegt.

Guido Fischer, 24.02.2024

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