Vor einem Vierteljahrhundert ist solch ein Bach’sches Konzertalbum schon einmal erschienen. Damals taten sich drei Solisten wie Flötist Emmanuel Pahud mit den Berliner Barock Solisten zusammen, um die für die Solo-Stimmen Flöte, Violine und Cembalo geschriebene Orchestersuite Nr. 2 mit dem gleichermaßen für diese Besetzung komponierten Brandenburgischen Konzert Nr. 5 zu koppeln. Während man dann noch eine Triosonate beifügte, hat das belgische Alte-Musik-Ensemble Les Muffatti diesmal nicht nur Bachs Tripelkonzert BWV 1044 ausgewählt. Als Intermezzo erklingt auch die Bearbeitung des „Alla Siciliana“-Satzes aus dem Konzert für drei Cembali BWV 1063.
Im Vergleich mit der älteren Aufnahme liegt nun die „belgische“ Produktion aber nicht nur wegen des Repertoires vorne. Die drei Solisten bieten zusammen mit ihren Ensemblekollegen ein in allen Belangen facettenreich ausgeleuchtetes Barock- bzw. Bach-Panorama, das sich angesichts des auch natürlichen und organischen Flusses quasi wie von selbst gespielt anhört. Vitalität und Virtuosität (mächtig beeindruckend: Bertrand Cuiller am Cembalo) befinden sich in bester Balance mit Passagen voller kostbarer Innigkeit und Zartheit. Und die Aufnahmetechnik hat alles getan, um auch von der vorbildlichen agogischen Flexibilität des Ensembles begeistert zu sein. Was für ein Wieder- und Neuhören dieser Barockklassiker!

Guido Fischer, 23.03.2024

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