home

N° 1355
27.04. - 04.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



Responsive image mb-5
Jean-Baptiste Lully

Atys

Reinoud Van Mechelen, Marie Lys, Ambroisine Bré, Philippe Estèphe, Kammerchor Namur, Les Talens Lyriques, Christophe Rousset u.a.

Château de Versailles Spectacles/Naxos CVS126
(173 Min., 7/2023) 3 CDs

„Atys“, Jean-Baptiste Lullys tragische Oper von 1676, wurde wegen ihrer Beliebtheit beim Auftraggeber auch „l’opéra du Roy“ genannt. Der Fünfakter mit Prolog handelt von einem phrygischen Halbgott, in den sich die Göttin Cybèle verliebt; er aber wiederum liebt die Nymphe Sangaride. Das muss tödlich enden. Die bereits 1987 unter William Christie eingespielte Oper markierte den Beginn der Renaissance französischer Barockbühnenwerke im eigenen Land. Lauter später berühmte Alte-Musik-Größen waren damals dabei: Marc Minkowski spielte Fagott, Christophe Rousset saß am Cembalo, Véronique Gens und Hervé Niquet sangen im Chor. Ein amerikanischer Bankier hat sogar 2011 die Rekonstruktion dieser legendären Produktion in der klug zurückhaltenden Regie Jean-Marie Villégiers finanziert. Sie wurde damals dann für DVD mitgeschnitten. Und nun legt Rousset als Dirigent mit gewohnt stilsicherer Delikatesse und farbsatter Verve sowie inzwischen enormer Lully-Expertise auf Basis jüngster Forschungsergebnisse selbst Hand an – mit einer wiederum neuen Generation von Sängern.
So ist neuerlich ein zauberischer, gern auch lautmalender Reigen aus Rezitativen, Airs, Chören und Divertissements zu erleben. Orchester und Kammerchor aus Namur sind diesmal die wunderfein reagierenden Kollektive. Wie stets tönt Reinoud Van Mechelen als Titelheld mit tänzelnd-tändelnder Leichtigkeit, Marie Lys als Sangaride, Ambroisine Bré als Cybèle, Philippe Estèphe als Celænus, Romain Bockler als Idas, Gwendoline Blondeel als Doris und Iris, Nick Pritchard als Morphée, Antonin Rondepierre als Phantase und die übrigen sind alle so rollendeckend wie charaktervoll besetzt. Höhepunkt ist natürlich wieder die gar nicht ermüdende Einschlafszene mit Morphée – ein wirkliches Juwel der französischen Opernliteratur.

Manuel Brug, 06.04.2024


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen


Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


Abo

Top