Capriccio/EMI 10 733
(55 Min., 2/1993) 1 CD
Vor allem wegen der jeweils vier beteiligten Hörner sind Haydns Sinfonien Nr. 31 und Nr. 72 als "Jagdsinfonien" bekanntgeworden. Besonderes Interesse bringt der Dirigent Joshua Rifkin hier einer sprechenden instrumentalen Gestik und der variablen Gestaltung von Tempi und Dynamik entgegen. Dabei überschreitet seine Interpretation nirgendwo auch nur annähernd die Grenzen des von historischen Ensembles mittlerweile Gewohnten, sondern geht mit ausgefallenen Klangreizen wie etwa dem heiklen Gegen-einander von Hornquartett und Orchester in den Eingangs-Allegri der beiden Sinfonien betont moderat um.
Auch die singende Melodik der langsamen Sätze lässt Rifkin mit viel Gefühl und ausreichend viel Zeit ausmusizieren. Auffallend ist zudem, wie liebevoll er die zahlreichen solistischen Linien der Partituren behandelt. Die Musiker der Cappella Coloniensis danken es ihm mit einem interpretatorischen Nachvollzug, der - bis auf gelegentliche Abstriche bei der Intonation des ersten Cellos und der Hornisten - insgesamt von allererster Qualität ist. Das Textheft ist indes von unangemessener Dürftigkeit.
Susanne Benda, 28.02.1998
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