Astrée/Helikon E 8678
(120 Min., 11/1999) 2 CDs
Hopkinson Smiths Bach ist ein Grübler. Das könnte von Nachteil sein: Schließlich gehört es (nicht nur) bei Bachs Lautenwerken mittlerweile zum guten Ton, dass Interpreten dem Notentext einen sehr persönlichen Sub-Text unterlegen. Wenn der amerikanische, an der Basler Schola Cantorum lehrende Lautenist hier Bachs Werke auf durchaus subjektive, sehr nachdenkliche Weise deutet, dann hat das mit eitler darstellerischer Selbstbespiegelung allerdings nichts zu tun. Das liegt vor allem daran, dass hier die autonomen Strukturen der Musik, ihre schwingenden Melodiebögen wie auch ihre komplexen polyfonen Anteile gegenüber dem Ausdruckswillen des Musikers nie ins Hintertreffen geraten.
Smith transportiert so Musik des 18. mit Mitteln des 19. in das 20. Jahrhundert. Dieses Konzept geht auf. Nur in manchen raschen Sätzen wird hörbar, wie schwierig es allein ist, Bachs Lautensuiten spieltechnisch präzise aufzuarbeiten. Gelegentlich gerät Smith ins Straucheln, und das freut mich, weil es der sonst oft so ätherisch wirkenden Musik sympathisch menschliche Züge verleiht.
Susanne Benda, 01.12.1999
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