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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Irish Heart

Torsten Goods

ACT/edel contraire 9714-2
(54 Min., 3/2006 - 6/2006) 1 CD

Der Gitarrist Torsten Goods hat mit seinen 26 Jahren eine Traumkarriere hinter sich. Der Sohn einer nordirischen Mutter und eines deutschen Vaters wird in Düsseldorf geboren, wächst in Franken auf und behauptet sich schließlich im mörderischen Session-Dschungel New Yorks. Er verdient sich die Anerkennung der Gitarren-Olympiker Les Paul und George Benson. George Benson ermuntert den jungen Mann, auch das Singen ernsthaft zu betreiben. Zurück in Deutschland, nimmt Goods zwei CDs auf, wird als deutsche Antwort auf Jamie Cullum gefeiert und empfiehlt sich so für das Jugend fördernde Edellabel "Act". Sein Einstand dort soll etwas ganz Eigenes werden: Er will sich mit seinen lange von ihm vernachlässigten irischen Wurzeln auseinandersetzen. Jetzt ist das Album da, doch keine Angst, das Ergebnis ist keine verjazzte keltische Zupfgeigenhanselei. Goods’ irischer Herzschlag ist seelenverwandt mit dem des Soul-Blues-Barden Van Morrison, der wie Goods’ Mutter aus Belfast stammt. Vier der elf Titel von "Irish Heart" sind auch Morrison-Songs. Goods macht sie sich mit seiner hellen, frisch jungenhaften Stimme ganz unprätentiös zu eigen. Der Rest des Programms verteilt sich auf drei Goods-Vocal-Originals, drei irische Traditionals und B. Whelan’s Riverdance, das von der Kernbesetzung, Goods langjährigem Nürnberger Quartett, mit fetzendem Modern-Jazz-Furor angegangen wird. Auf mehreren Titeln wird diese Kernbesetzung um einen Bläsersatz, einer ganzen Big Band oder einer Streichergruppe ergänzt. Es ist erstaunlich, dass trotz des weit gefächerten Programms, das vom deftigen Blues bis zum sensiblen Solo-Gitarrenvortrag reicht, das Album nie disparat oder uneinheitlich wirkt. Gitarrenfreaks mögen bedauern, dass Goods hier nicht den alles beherrschenden Gitarrentorero gibt. Dafür sind seine diskreten Scatpassagen im Unisono mit seinen Gitarren-Single-Lines oder die sensiblen instrumentalen Traditional-Interpretationen, bei denen sein Gitarrenton in dieser typischen Klangmischung von Natursound und Verstärkerklang singt, von ganz großer Klasse. "Irish Heart" reiht sich würdig ein in die prominente Vocal-Jazz-Reihe des berühmten Labels.

Thomas Fitterling, 01.09.2007


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