Kubanische Musik erfreut sich momentan großer Beliebtheit, dennoch ist es unwahrscheinlich, dass das kubanische Lewis-Trio in die Jazz-Charts kommt, handelt es sich doch dabei wirklich um Jazz, noch dazu um anspruchsvollen, als Hintergundsmusik für "angesagte" Kneipen weitgehend untauglichen. Eine Ausnahme bildet vielleicht der Danzón "Notas de La Habana", der Ricardo G. Lewis von der Kaffehaus-Stehgeigerischen Seite zeigt.
Lewis, Bandleader und Komponist der meisten Stücke, mit Grappelli zu vergleichen, wie es der Begleittext tut, ist etwas hergeholt. Sein Klang ist trockener, sein Improvisationsstil schnörkelloser. Es dürfte überhaupt schwer sein, ein Vorbild unter den bekannten europäischen und amerikanischen Jazzgeigern herauszuhören, denen er im Sound weniger ähnelt als im Spiel. Lewis wurde wohl in erster Linie von kubanischen Geigern geprägt, wie man sie etwa auf Pachanga-Platten hört.
Das Lewis-Trio, dem auch der Pianist Iván G. Lewis und der Bassist Alain Pérez angehören, wurde für das Album mit zwei Perkussionisten und einer (Opern-) Sopranistin verstärkt. Ihr Latin Jazz empfiehlt sich durch spritzigen Humor und Experimentierfreude im Umgang mit verschiedenen Musiktraditionen. Dabei bleibt "Battangó" mit seinen kubanischen Rhythmen und seinen Verweisen auf den Yoruba-Kult ein untypisches und doch urkubanisches Album.
Marcus A. Woelfle, 31.08.2000
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