Capriccio/EMI 10 853
(79 Min., 4/1998) 1 CD
Meine erste Begegnung mit Georg Philipp Telemann als Komponist von Sakralmusik, seine ebenfalls von Hermann Max eingespielte Vertonung der Matthäus-Passion, fiel noch ziemlich zwiespältig aus: Allzu wohlerzogen, harmlos angesichts der Bodenlosigkeit des zu Berichtenden schien mir die Musik.
In den nun vorgelegten „Danziger Choralkantaten", einem Werk des Dreiundsiebzigjährigen, wirkt sich Telemanns Dezenz, sein untrügliches Geschmacksempfinden zum Guten aus: Eingerahmt von altmeisterlich gesetzten Choralmotetten oder vierstimmigen Chorsätzen erklingen ariose Vertonungen der einzelnen Verse des jeweiligen Kirchenliedes. Ihre präzise Affektausdeutung und sangliche Anlage machen in dieser Einspielung allen Beteiligten hörbar Freude: Telemann war ein Musiker, der für Musiker komponiert. Und doch steht die Eingängigkeit der Musik immer im Dienst der Verkündigung - und wer sagt, dass die der Gemeinde nicht auch einmal Spaß machen darf?
Stefan Heßbrüggen, 01.09.2007
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