RCA/BMG 09026 68899 2
(170 Min., 6/1997) 3 CDs
Das Leiden der Liebe: Wo fände es sprechenderen, berührenderen theatralischen Ausdruck als in der Geschichte von Romeo und Julia? Vincenzo Bellini und sein Librettist Felice Romani haben in ihrer (Opern-)Fassung des Stoffes die tragischen Protagonisten des Stücks vor dem umgebenden Kolorit der verfeindeten Familien weit in den Vordergrund gerückt. Und der junge Dirigent Roberto Abbado wiederum verleiht in seiner Deutung der Beziehung zwischen Romeo und Julia/Giulietta eine berührende Aura zarter Gefühle.
Auf geradezu charismatische Art führt Abbado das zweite, jedoch keineswegs künstlerisch zweitrangige Orchester des Bayerischen Rundfunks zu einem hochsensiblen Nachvollzug der Partitur, lässt er solistische Instrumentalfarben unter und über den Gesangslinien erblühen, treibt er temperamentvoll den Fortgang des Geschehens voran und fühlt mit den Protagonisten mit, wenn sie schlussendlich dem Tod ins Antlitz blicken.
Mit den intensiv gestaltenden Sängerinnen Vesselina Kasarova und Eva Mei sind die Hauptrollen hier zudem schlichtweg blendend besetzt; vor allem die volle Höhe und die profunde Tiefe sowie die ausgereifte Piano-Kultur der Kasarova verhelfen ihrer gefühlsprallen Darstellung zu faszinierenden Momenten. Unter den übrigen Sängern fällt vor allem Simone Alberghinis geschmeidiger Lorenzo positiv auf; der Tebaldo des mexikanischen Tenors Ramón Vargas schlägt sich hingegen nur dank seiner glaubwürdigen emotionalen Vertiefung der Rolle gerade mal solide durch das Stück. Insgesamt freilich sichern die herausragende orchestrale Leistung und die Ausstrahlung von Mei und Kasarova der Einspielung ihre hohe Qualität.
Susanne Benda, 31.05.1998
Diese CD können Sie kaufen bei:
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Die Klavierkonzerte Nr. 11, 12 und 13 waren Mozarts erste Konzerte, die er nach seinem Umzug von Salzburg nach Wien komponierte. In einem Brief an seinen Vater Leopold beschrieb er sie als „ein glückliches Mittel zwischen zu leicht und zu schwer; sehr brillant, angenehm für das Ohr und natürlich, ohne fade zu sein“. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Mozart bereits von seinem dominanten Vater emanzipiert. Sein Ziel war es, mit diesen Stücken das Wiener Publikum zu erobern. Tatsächlich […] mehr