home

N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



Responsive image mb-5
Dmitri Schostakowitsch

Streichquartette Nrn. 3, 7, 12

Philharmonia-Quartett Berlin

Thorofon/Disco-Center CTH 2238 
(1994 - 1996) 1 CD

Das Philharmonia-Quartett rekrutiert sich aus Mitgliedern der Berliner Philharmoniker. Der Beihefttext vermerkt über das Ensemble, es suche “keineswegs nach neuen, extravaganten Interpretationen”. Dem lässt sich mühelos beipflichten. Stilvolles, sauberes und sehr klangschönes Musizieren bildet die Stärke, gleichzeitig aber auch die Schwäche der vorliegenden Einspielung.
Schostakowitschs kammermusikalische Psychogramme erklingen in einer Interpretation, in der verinnerlichte Lyrik und strukturelle Übersicht eine glückliche Verbindung eingehen. Woran es jedoch mangelt, ist sowohl der Mut zum Extrem, zur Brutalität, als auch das Offenlegen des doppelten Bodens, der bei Schostakowitsch stets präsent ist. Von der hinterlistigen Ironie etwa, die den Kopfsatz des Dritten Quartetts prägt, findet sich nur wenig. Beim Philharmonia-Quartett erklingt lediglich ein Stück wohlerzogener Neoklassizismus mit ein paar falschen Tönen. Das Allegro aus Nr. 7 gehen die Interpreten zwar beherzt an, doch der Abgrund, an dem diese Musik sich bewegt, die schiere Panik, von der sie beseelt ist, wird zuwenig spürbar.
Am besten gelingen den Berliner Musikern folgerichtig die langsamen, verhaltenen Passagen, und auch ihre Deutung des Zwölften Quartetts, eines sperrigen, fast atonalen Spätwerks, kann sich hören lassen. Aber trotzdem - Schostakowitsch mit gebremstem Schaum bietet immer nur die halbe Wahrheit.

Thomas Schulz, 01.09.2007


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Das Klavierquartett c-Moll des 19jährigen Strauss war ein Geniestreich, der sofort als solcher erkannt wurde. Es erhielt 1885 den 1. Preis im Kompositionswettbewerb des Berliner Tonkünstlervereins und wurde Ende des Jahres in Meiningen unter den Auspizien von Brahms und Bülow uraufgeführt. Komponiert 1883/84, zwischen der 1. Sinfonie und der Burleske für Klavier und Orchester, gilt es als Höhepunkt der Auseinandersetzung mit Brahms und den Formen der klassisch-romantischen […] mehr


Abo

Top