Preisrätsel: Erstellen Sie ein Gipfeltreffen des West Coast Jazz aus Tenor, Piano, Baß, Schlagzeug. Wie wär’s mit Bop Cooper, Russ Freeman, Howard Rumsey und Shelly Manne? Oder Bill Perkins, Hampton Hawes, Red Mitchell, Stan Levey? Aber mit Ralph Moore, Eric Reed, Robert Hurst und Jeff Hamilton gewinnt man allenfalls einen Preis für irreführende Titelgebung. West Coast Jazz steht nicht für Jazz aus L.A. schlechthin, sondern auch für einen dort angesiedelten, überwiegend am Cool Jazz orientierten Jazzerkreis.
1956, als Ralph Moore, der Älteste dieses “West-Coast-Jazz”-Quartetts, in seinen Windeln lag, überschritt der kalifornische Kult kultivierter Coolness gerade seinen Zenit. Moore ist aber eindeutig ein Erbe erdigen East-Coast-Sounds à la Rollins. Mit seinem vergleichsweise derben Ton und seiner ruppigen Phrasierung hätte Moore in dieser Umgebung gewirkt wie ein Holzfäller in einer Intarsienwerkstatt. Der straight ahead boppende Hauptstrom-Gipfel bietet zehn nicht allzu abgedroschene, vom Pianisten Eric Reed arrangierte Standards, die schneller (“Speak Low”) oder langsamer (“Caravan”) angegangen werden als üblich. Höhepunkt des Albums ist wohl die immens swingende Trioversion von “Golden Earrings”, die sich hinter denen von Ray Bryant nicht zu verstecken braucht. Warum also West Coast Jazz? Die vier wohnen in L. A. Was aber, wenn sie in N. O. wohnten?
Marcus A. Woelfle, 30.04.1997
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