Columbia Legacy/Sony COL 495201 2
(274 Min., 1946 - 1991) 4 CDs
Eine bessere Einführung in das Werk Dave Brubecks als diese Box lässt sich kaum vorstellen. Sie ist weit mehr als eine Zusammenstellung gängiger Hits des Pianisten, Komponisten und Bandleaders, der im Dezember achtzig Jahre alt wird. Es ist ein Kompendium, das Brubecks bedeutenden, wenn auch von einigen Kritikern heruntergespielten Beitrag zum Jazz anschaulich in Ton, Wort und Bild vorstellt: Seine Pionierleistungen - ungerade Metren, Polyrhythmen, Modalität, Experimente mit klassischen Formen – und seine unbestrittenen kompositorischen Leistungen dürften selbst jene Hörer der Anthologie für ihn einnehmen, die aus seinem Klavierspiel bislang nur effektvolles Gehämmer heraushörten.
Alle 59 Stücke, darunter unveröffentlichte, wurden von Brubeck selbst kommentiert. Das hundertseitige, reich bebilderte Beiheft enthält außerdem eine ausführliche von Doug Ramsey verfasste Biografie, deren Schwerpunkt - wie bei den Aufnahmen (nur drei stammen aus den achtziger und neunziger Jahren) - auf dem wichtigeren Frühwerk ruht. Wenige Lebensläufe sind auch so interessant wie die des Cowboys, der ohne Noten lesen zu können Meisterschüler Darius Milhauds wurde, dann ein gefeierter Jazz-Star, und der sich im Alter als gläubiger Katholik der Sakralmusik widmet.
Besonders positiv fällt auf, dass nicht nur Aufnahmen für Columbia herangezogen wurden, sondern auch solche für andere Plattenfirmen, unter denen jene für Fantasy die wichtigsten sind. Der Löwenanteil der Aufnahmen gilt, wie nicht anders zu erwarten, dem klassischen Dave-Brubeck-Quartett mit dem unvergleichlichen Altsaxofonisten Paul Desmond; darüber hinaus aber ist Brubeck mit Charles Mingus, Louis Armstrong, Gerry Mulligan und Jimmy Rushing zu hören.
Marcus A. Woelfle, 07.09.2000
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