home

N° 1307
27.05. - 02.06.2023

nächste Aktualisierung
am 03.06.2023



Responsive image

On Broadway Vol. 4 Or The Paradox Of Continuity

Paul Motian-Trio

Winter & Winter/Edel Contraire WIN 910 125-2
(66 Min., 11/2005) 1 CD

Erfrischend ungewöhnliche Versionen von Jazzklassikern spielt der 75-jährige Schlagzeuger Paul Motian mit seinem "Trio 2000 + One". Die Stammbesetzung bilden der Bassist Larry Grenadier und der Saxofonist Chris Potter. Plus One sind entweder die Sängerin Rebecca Martin oder der Pianist Masabumi Kikuchi. Für Volume 4, im Untertitel "The Paradox of Continuity" genannt, seiner Reihe "On Broadway" bearbeitet sein Trio wie schon auf den Vorgängeralben bekannte Stücke aus Musicals und Shows der New Yorker Unterhaltungsmeile. Diesmal sind es unter anderem "Tea for Two", das Rebecca Martin so lakonisch und abgeklärt vorträgt, dass die "Lover’s Oasis" nur noch als Ort abgelegter Illusionen empfunden werden kann, wo es weder einen tea for two noch two for tea gibt. Ähnlich distanziert singt sie mit brüchigem Alt "Everything Happens to Me" oder die Armutshymne aus der Zeit der Weltwirtschaftskrise in den 1920er Jahren: "Brother Can You Spare a Dime". Damit vollzieht sie mit ihrer Stimme nach, was die übrigen drei mit den Instrumenten machen: Sie rauben den Stücken ihren oberflächlichen Glanz und legen deren fragilen Kern frei. So hat beispielsweise die Instrumentalversion von "I Loves You Porgy" mit Masabumi Kikuchi als viertem Mann nicht mehr das Geringste mit den Liebesbeteuerungen à la Gershwin zu tun. In allen 13 Titeln dekonstruiert das Ensemble die klassischen Nummern und baut aus den Grundmaterialien filigrane neue Kunstwerke. Dass sich das Ensemble derart konsequent über die eingefahrenen - und entsprechend langweiligen - Konventionen in der Standards-Interpretation hinwegsetzt, macht die Disc vom ersten bis zum letzten Moment interessant.

Werner Stiefele, 08.09.2006



Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen


Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Alexander Skrjabins frühe Werke sind in ihrer Tonsprache noch stark von Chopin und Liszt beeinflusst. Die Préludes op. 13, zeigen deutliche Bezüge zu Chopin, aber auch eine visionäre Originalität, die seine zukünftige Modernität vorwegnimmt. In der berühmten Étude in cis-Moll hört man komplexe Harmonien, während die epische Leidenschaft der Fantasie in h-Moll bereits den kompositorischen Fortschritt andeutet. Die italienische Pianistin Daniela Roma hat in ihrem Heimatland und den […] mehr


Abo

Top