Teldec/Warner Classics 3984-28366-2
(66 Min., 6/1999) 1 CD
Den historisch geschulten Instrumentalensembles verdanken wir etliche einschneidende Korrekturen unseres Musikverständnisses. Unter anderem wurden die Übergangs-Zeiten zwischen den großen Epochen als hoch interessante Zeiten des Umbruchs aufgewertet - und diese Aufwertung betrifft jetzt auch jene Mannheimer Schule, die bislang vor allem als Vorbote und Vorbereiter der Wiener Klassik galt.
Wären sie nicht bereits rehabilitiert, hier, in der lebendigen Interpretation durch die Musiker des Concerto Köln, erführen die Mannheimer, ihre persönlichen "Ticks" und individuellen Stärken, einer überzeugende Neubewertung. Zwar lebt das Ensemble sein Temperament teilweise ohne Rücksicht auf klangliche Verluste aus - doch so, wie es jene Details ausgestaltet, die noch Leopold Mozart dereinst dem "vermanierierten Mannheimer gôut" zurechnete, geht es kaum je nur um selbstgenügsame Ornamentik, sondern immer um eine Einordnung in den Gesamtzusammenhang.
Die stärksten Stücke der Einspielung sind für mich die Sinfonien von Christian Cannabich und von Anton Fils: zwei quicklebendige Werke, die zwar eifrig mit dem berühmten "Mannheimer Crescendo" (auch "Mannheimer Walze" genannt) arbeiten, aber ansonsten frei von Klischees der Lust der Musiker an virtuoser Selbstdarstellung entsprechen.
Susanne Benda, 06.01.2000
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