RCA/BMG 74321 75479 2
(61 Min., 5/2000) 1 CD
Wer Tschaikowsky hören will, der sollte diese CD nicht kaufen. Auch für denjenigen, der Schubert oder Rachmaninow erwartet, wo Schubert und Rachmaninow draufsteht, ist hier nicht viel drin. Dafür hört man wunderschöne Musik für Blockflöte und Gitarre, die von Komponisten geschrieben wurde, die mit Blockflöte und Gitarre überhaupt nichts am Hut hatten. Aber wen kümmert das schon, wenn das dänische Musiker-Ehepaar Michala Petri und Lars Hannibal so weich, so sinnlich und so klangbewusst spielt wie hier.
Zwar könnte man der Vorliebe Michala Petris für sehr weit gesponnene (Atem-)Phrasen durchaus auch kritisch gegenüberstehen, denn es wäre der Klarheit der musikalischen Struktur gelegentlich zuträglich, wenn Petris Gestaltung etwas kleingliedriger ausfiele. Doch das Gefühl der Weite, das Bilder von Meer und von Steppe evoziert, rechtfertigt am Ende den unorthodoxen Zugriff.
Nicht nur bei so häufig transkribierten Stücken wie der "Méditation" aus Massenets "Thaïs", Fritz Kreislers "Liebesleid" oder Schuberts "Ave Maria", sondern auch beim Andante Cantabile aus Tschaikowskis Streichquartett op. 11 oder bei Pablo de Sarasates "Zigeunerweisen". Hier muss man sich nebenbei ernsthaft fragen, warum die Blockflöte nie als Zigeunerinstrument Karriere machte. Ob das nur daran lag, dass die Michala Petris unter den Blockflötenspielern seit jeher ungemein selten gewesen sind?
Gut immerhin, wenn der eigene Sprössling einen durch schrille Töne aus dem Kinderzimmer gelegentlich daran erinnert, dass die Petris eine Spezies für sich sind. Und dass Blockflöten manchmal auch einfach nur scheußlich klingen können.
Susanne Benda, 26.04.2001
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