Erato/Warner Classics 0927-42106-2
(59 Min., 6/2001) 1 CD
Reynaldo Hahn? Maurice Yvain? Moises Simons? Nie gehört? André Messager - ja, den kennt man irgendwoher. Und Arthur Honnegger sowieso. Doch ansonsten hat es jenseits von Frankreich lediglich Jacques Offenbach als Vertreter der französischen Operette zu einer gewissen Prominenz gebracht. Nach ihm klafft ein großes Rezeptions-Loch. Ob ihm seine Nachfolger in puncto Humor, Theatralik und Sozialkritik das Wasser reichen konnten, erhellt diese Produktion nicht; dass die französischen Operetten-Komponisten schöne, süffige Arien schreiben konnten, hört man allerdings.
Wobei an der Schönheit der Wirkung hier durchaus auch die Interpreten "Schuld" sind. Ob Susan Graham nun als Viviane aus Simons' "Toi c'est moi" den Mord Carmens mit einem eleganten "C'est la vie!" abtut, ob sie sich in Messagers "J'ai deux amants" über die Dummheit der Männer mokiert oder ob sie sich gar als Mozart aus Hahns gleichnamigem Stück nach allgemeiner Bewunderung verzehrt: lebendig und glaubwürdig klingt das alles.
Dass Susan Graham bei aller Quirligkeit außerdem nirgends an Noblesse verliert, hat sie ihrer Stimme zu verdanken, die immer eben wirkt und die auf jenem guten Fundament in der Tiefe aufbauen kann, über das so viele Operettensängerinnen eben gerade nicht verfügen. Yves Abel begleitet behutsam und präzise. Ganz offenbar hat auch er verstanden, dass man dem Leichten zunächst einmal mit viel Ernst begegnen muss, wenn es wirken soll.
Susanne Benda, 18.04.2002
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