Decca/Universal 460 247-2
(151 Min., 10/1994, 8/1995, 1/1997, 10/1998)
Ein rätselhaftes Universum von intellektuellem Exotismus, französischem Esprit und elegischem Subjektivismus glüht in dem vielfältigen Klavierwerk von Claude Debussy. Der französische Pianist Jean-Yves Thibaudet präsentiert in diesem zweiten Band eine Melange aus einigen abstrakten Werken der Reife ("Images") sowie von bildmalerischen Stücken elegischer Schönheit ("Suite Bergamasque"). Amüsante, kleinere Werke und humorvolle Kinderstücke werden von Thibaudet wie mit einem Augenzwinkern dazwischen platziert.
Vital und mit einer Tendenz zur starken rhythmischen Akzentuierungen klingt das Programm. Thibaudet verbindet eine Sensibilität für die Harmonien mit romantischer Virtuosität und einem perkussiven Anschlag. Diese Tugenden kommen besonders den feuerwerksartigen Etüden zu Gute. Trotz ihrer Vorzüge wirkt Tibaudets Interpretation beim zweiten Hören etwas zu kühl und gegenstandlos. In der "Ballade" oder dem "Claire de lune" vermisst man das Schleierhafte und die Mischung aus Disziplin und Leidenschaft, die mir für Debussy so charakteristisch erscheint.
Kleopatra Sofroniou, 01.09.2007
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