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Alles begann 1973. Anlässlich des 50. Gründungsjahres der Türkei. Damals legten Istanbuler Musikfreunde den Grundstein für eine Stiftung, um über ein Musikfestival den kulturellen Dialog zu fördern. Was damals aber als einmaliges Projekt geplant war, hat mittlerweile Erfolgsgeschichte geschrieben. Zum »Istanbul Music Festival« sind inzwischen vier weitere Festspiele dazugekommen, die sich u.a. auf den Film, das Theater und den Jazz spezialisiert haben.
Wie sich gerade der musikalische Austausch zwischen abendländischer Klassik und heimatlichen Klängen ausgezahlt hat, unterstreichen allein die nackten Zahlen. Über 3,4 Millionen Besucher kamen in den vergangenen 39 Jahren zu den knapp 3000 Konzerten des »Istanbul Music Festival«. Und während das Budget von 430.000 Euro (1973) auf inzwischen 2,4 Millionen Euro im Jubiläumsjahr angestiegen ist, gastierten bislang 40.000 Musiker am Bosporus. Darunter solche Hochkaräter wie das New York Philharmonic, Elisabeth Schwarzkopf und Valery Gergiev mit seinem gesamten Kirov-Stab.
Natürlich kommt man auch 2012 nicht ohne die ganz Großen aus. Anne-Sophie Mutter und Gidon Kremer, der im letzten Jahr einen Preis für sein Lebenswerk erhielt, sind genauso zu hören wie Cellist Daniel Müller-Schott und Pianistin Hélène Grimaud. Zudem präsentieren sich in den über 20 Konzerten erneut junge türkische Solisten-Talente.
Seit 2011 setzt die Künstlerische Leiterin Yesim Gürer Oymak neue Akzente. Dazu gehört ein nahezu alle Konzerte verbindendes Festival-Thema. In diesem Jahr lautet es Hoffnungen und Helden. »Künstler verfolgen ebenso wie Helden ihre Träume ein Leben lang«, so Yesim Gürer Oymak. »Sie setzen sich für die Gemeinschaft ein, manchmal sogar auf die Gefahr hin, dass sie die Gemeinschaft gegen sich aufbringen, aber in der Hoffnung, dass ihr Einsatz eines Tages gewürdigt wird.« So ein Künstler ist Fazıl Say, der oftmals ungeschminkt Kritik an seiner türkischen Heimat übt. Als Pianist und Komponist hingegen will er versöhnen. Wie etwa mit seiner Sinfonie »Mesopotamien«, die als Auftragswerk genauso uraufgeführt wird wie ein Orchesterstück des diesjährigen Lebenswerk-Preisträgers Giya Kancheli. Und wie viele Anlässe braucht es schon für eine Reise ans Goldene Horn?
Guido Fischer, RONDO Ausgabe 2 / 2012
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