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(c) Jim Houghton
Beim Namen „Jean-Pierre Rampal“ schnalzen nicht nur die Liebhaber herrlich leuchtenden Querflötenspiels mit der Zunge. Beim französischen Meisterflötisten kommen auch all diejenigen voll auf ihre Kosten, die Flötenmusik ohne klanghistorischen Schnickschnack oder zeitgenössische Verbiegungen genießen wollten. Der aus Marseille stammende Rampal war daher ein weltweit gern gesehener Gast in den Abo-Reihen bedeutendster Konzertsäle. Welchen Ruf der 2000 in Paris verstorbene Monsieur auch in den USA genoss, unterstreichen nicht zuletzt seine New Yorker Mozart-Aufnahmen mit Geiger Isaac Stern und Cellist Mstislaw Rostropowitsch. Zu finden sind diese – im doppelten Wortsinn – „Klassiker“ in einer schwergewichtigen CD-Box, die schon jetzt den 100. Geburtstag von Rampal 2022 vorwegnimmt. Aus dem Zeitraum 1969 und 1996 stammen die Studio- und Live-Aufnahmen, die Rampal für CBS, RCA und Sony Classical gemacht hat. Als Flötist, aber auch als Dirigent. Beim Repertoire gibt es auf den ersten Blick keine großen Überraschungen. Von Bach über Vivaldi bis hin zum Neo-Klassizismus eines Albert Roussel oder gar eines Krzysztof Penderecki reicht der Bogen, bei dem Rampal von brillant bis charmant all seine einnehmenden Qualitäten ausspielen konnte. Und auch im fluffigen Fusion-Neo-Barock-Jazz, den er anhand der Stücke von Claude Bolling u. a. mit seinem Freund und Gitarrenpartner Alexandre Lagoya pflegte, konnte Rampal mit Verve glänzen. Eine schöne Hommage also an eine große Musikerpersönlichkeit.
Guido Fischer, 18.12.2021, RONDO Ausgabe 6 / 2021
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