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27.04. - 04.05.2024

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Szenen einer Ehe: Carey Mulligan als Felicia Montealegre und Bradley Cooper als Leonard Bernstein überzeugen in „Maestro“ (c) Jason McDonald/Netflix 2023

Leonard Bernstein

Der Maestro und seine Frau

Der Dirigent gehörte zu den schillerndsten Figuren der klassischen Musikszene. Der Film „Maestro“ beleuchtet nun seine Ehe, die von zahlreichen Affären geprägt war.

Als Dirigent vermochte Bernstein mit seiner emotionalen Art Orchester zu Höchstleistungen zu motivieren, am Klavier beeindruckte er durch Brillanz und Swing. Seine Musicals, die auf geniale Weise Elemente aus Jazz und Klassik miteinander vereinen, werden bis heute weltweit aufgeführt. Außerdem war er ein legendärer Lebemann und Kettenraucher, der mit 72 Jahren an den Folgen von Lungenkrebs starb.
Nun hat der amerikanische Star-Schauspieler Bradley Cooper einen Film über ihn gedreht. „Maestro“ ist nicht das chronologisch abschnurrende Bio-Pic, wie sonst üblich, da er sich ganz auf Bernsteins vielschichtige Beziehung zu seiner Frau Felicia Montealegre fokussiert. Die beiden lernten sich 1946 auf einer Party kennen und heirateten fünf Jahre später. Bald nach der Hochzeit merkte Felicia, dass ihr Mann sich weitaus mehr zu Männern hingezogen fühlt als zu ihr. Beide hatten in der Folge zahlreiche außereheliche Affären, dennoch blieben sie 25 Jahre miteinander verheiratet. Als Felicia 1978 an einem Krebs erkrankt, kümmerte sich Bernstein rührend um sie, obwohl er gerade mit einem Mann zusammengezogen war. Als sie starb, war Bernstein zutiefst getroffen.
Zunächst waren für die Regie von „Maestro“ Martin Scorsese und Steven Spielberg im Gespräch. Scorsese verzichtete jedoch, da er bereits in ein anderes Filmprojekt involviert war, und Steven Spielberg war von Bradley Coopers Regiearbeit im Musikfilm „A Star Is Born“ so beeindruckt, dass er darauf bestand, dass Cooper bei „Maestro“ selbst die Regie übernimmt. Für Cooper ist dies zugleich die zweite Regiearbeit, bei der er wie beim Oscar-prämierten „A Star Is Born“ auch selbst die Hauptrolle spielt und überdies gemeinsam mit Josh Singer das Drehbuch schrieb.
Cooper ist seit seiner Kindheit ein großer Liebhaber von klassischer Musik und wollte ursprünglich Dirigent werden. Er bezeichnet die Musik von Bernstein und Gustav Mahler als „Geheimwaffe“ von „Maestro“. Seine Partnerin im Film ist die britische Schauspielerin Carey Mulligan, die 2020 für ihre Darstellung der Cassie im Thriller „Promising Young Woman“ für den Oscar nominiert wurde.
Des Weiteren spielen Maya Hawke („Stranger Things“), Sam Nivola („Weißes Rauschen“) und Alexa Swinton die drei Kinder der beiden, außerdem sind Matt Bomer („The Boys in the Band“) und Sarah Silverman („The Book of Henry“) in wichtigen Rollen zu sehen.
„Maestro“ startet am 6. Dezember in den deutschen Kinos , ab 20. Dezember ist er dann exklusiv auf Netflix zu sehen.

Verlosung

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Mario-Felix Vogt, 02.12.2023, Online-Artikel



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