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Man hatte schon lange geahnt, dass Alban Berg mit seiner „Lyrischen Suite“ mehr als nur einen wundersam geschwungenen und schimmernden Klassiker der Zwölfton-Moderne komponiert hatte. So war schon 1975 der Musikwissenschaftler Constantin Floros nach genauer Partitursichtung dieses Streichquartetts sicher, dass Berg hier über bestimmte Noten-Konstellationen den Namen seiner heimlichen Geliebten Hanna Fuchs verewigt hatte. 1976 konnte der Amerikaner George Perle diese These endgültig belegen. Mit der Entdeckung des Partitur-Exemplars, das Berg mit zahlreichen Anmerkungen seiner Angehimmelten geschickt hatte. Nun hat die Musikwissenschaftlerin Nicole Jost-Rösch mit ihrer umfang- und faktenreichen Untersuchung und mit geradezu detektivischem Spürsinn noch einmal diesen musikalischen „Liebesbrief“ und all die Entstehungsumstände näher beleuchtet. Darüber hinaus wirft Jost-Rösch einen grundlegenden Blick auf den musikalischen, aber vor allem den literarisch ambitionierten Erzähler Alban Berg. Gegen Ende begegnet man dem (verheirateten) Frauenheld Berg noch ein weiteres Mal – in dem hier erstmals editierten Briefwechsel zwischen ihm und Anny Askenase, der Gattin des Pianisten Stefan Askenase.
Guido Fischer, 02.03.2024, RONDO Ausgabe 1 / 2024
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Das Klavierquartett c-Moll des 19-jährigen Strauss war ein Geniestreich, der sofort als solcher erkannt wurde. Komponiert 1883/84, zwischen der ersten Sinfonie und der „Burleske“ für Klavier und Orchester, gilt es als Höhepunkt der Auseinandersetzung mit Brahms und den Formen der klassisch-romantischen Instrumentalmusik.
Aus einer viel späteren Schaffensphase, nämlich den letzten Kriegsmonaten 1945, stammen die „Metamorphosen für 23 Solostreicher“. Zu jener Zeit arbeitete […] mehr