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»Wir können alles. Außer Hochdeutsch,« hieß der griffige Slogan einer Imagekampagne, die vor ein paar Jahren für die zahlreichen Exporthits der fleißigen Schwaben in charmant-selbstbewusster Attitüde warb. Und tatsächlich sprechen, vielmehr singen sie alles: Spanisch, Russisch, Ungarisch, natürlich Latein und so manch andere exotische Sprache aus Afrika und Indien – die Mädchenkantorei des Rottenburger Domes. 1972 gegründet, ist sie mit ihren über 240 Sängerinnen der derzeit größte Mädchenchor der Republik. Angegliedert an die Diözese Rottenburg, bestreitet der Chor nicht nur zahlreiche Gottesdienste und Konzerte in der Region. Nein, die Schwaben sind ehrgeizig und umtriebig und präsentieren ihr anspruchsvolles Programm auf zahlreichen Konzertreisen im In- und Ausland. Gesungen haben sie bereits in Frankreich, Italien, natürlich im Mutterland des Chorgesangs, in England, in der Kathedrale von Cambridge, aber auch in großen deutschen Kirchen, wie dem Dom zu Köln, dem Hamburger Michel, aber auch beim letztjährigen Adventskonzert des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue.
Eine ganz besondere Konzertreise führte die Rottenburger nach Indien in die Kathedrale von Goa, wo auch die Idee zu einer Partnerschaft mit der dortigen Gemeinde geboren wurde. Man singt nicht nur miteinander, die deutschen Mädchen unterstützen mit ihren Familien tatkräftig die indischen Freunde. Entstanden ist daraus auch die Idee zur CD »Songs from Heaven«: Wie denken, fühlen andere Menschen und Völker? Wie gehen sie mit ihrer Spiritualität um? Wie klingen kirchliche Lieder in Indien, Amerika, Schweden und anderswo? Ausgehend von einigen wenigen europäischen Motetten von Brahms, Debussy und Kodály hat Domkapellmeister Frank Leenen Material aus der ganzen Welt zusammengetragen, das die Rottenburger Mädchenkantorei zum ersten Mal auf CD eingesungen hat. So kann Verständigung gelingen: Aus der tiefsten schwäbischen Provinz mit offenen Augen und Ohren der Welt begegnen.
Andrea Schuler, RONDO Ausgabe 5 / 2009
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