home

N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



Responsive image mb-5
Peter Eötvös, Igor Stawinski

„Alhambra“ (Violinkonzert Nr. 3) / „Le Sacre du Printemps“

Isabelle Faust, Orchestre de Paris, Pablo Heras-Casado

harmonia mundi HMM 905655
(58 Min., 9/2019)

Peter Eötvös, auch Dirigent, gehört zu jenen vorbildlichen Komponisten, deren Musik avanciert ist, die aber trotzdem auch zum Zuhören einlädt, die Instrumentalisten Futter gibt und das Repertoire auch für nicht spezialisierte Hörer bereichert. So etwa mit seinem jüngsten, wie stets schon durch den sprechenden Titel gewinnenden 3. Violinkonzert. Es heißt „Alhambra“ und ist „dem architektonischen Wunder dieses Palastes“ (Eötvös) der Mauren in der andalusischen Stadt Granada gewidmet – aber auch seiner feinsinnigen Solistin Isabelle Faust sowie dem Dirigenten Pablo Heras-Casado. Der war leider nur kurz Leiter des Festivals seiner Heimatstadt, wo das Werk im Juli 2019 uraufgeführt wurde. Beide haben das pausenlos 23-minütige so effektvolle wie sinnliche Stück nun mit dem Orchestre de Paris eingespielt. Etövös gedenkt dem Zauber des Ortes, der Verschränkung von spanischer und arabischer Kultur, die später durch Manuel de Falla, Claude Debussy, Maurice Ravel und andere Klang wurde. Brunnen, Mauern, Gärten, Sonnenuntergang, alles scheint man in Eötvösʼ atmosphärischen Klängen zu hören, die zudem die Buchstaben A-L-H-A-M-B-R-A in der Hauptmelodie verwenden. Die schimmernde Violine wird bei ihrem von den Intervallen der Quinte und des Tritonus bestimmten Spaziergang beständig von einer Mandoline begleitet, die in Skordatur gestimmt ist. Dazu passt seltsamerweise die Kombination mit Strawinskis „Bildern aus dem heidnischen Russland“. Denn so wie Heras-Casado den oftmals abgenudelten „Sacre du Printemps“ dirigiert, weich, ohne Überwältigungsdynamik, biegsam und rhythmisch federnd, so gelassen durchsichtig und inspiriert spielt hier auch das Orchestre de Paris. Klangzauber pur.

Matthias Siehler, 12.06.2021


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen


Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Das Klavierquartett c-Moll des 19-jährigen Strauss war ein Geniestreich, der sofort als solcher erkannt wurde. Komponiert 1883/84, zwischen der ersten Sinfonie und der „Burleske“ für Klavier und Orchester, gilt es als Höhepunkt der Auseinandersetzung mit Brahms und den Formen der klassisch-romantischen Instrumentalmusik.

Aus einer viel späteren Schaffensphase, nämlich den letzten Kriegsmonaten 1945, stammen die „Metamorphosen für 23 Solostreicher“. Zu jener Zeit arbeitete […] mehr


Abo

Top